Teiche werden bald wieder befüllt
Aufregung um tote Tiere in Heiersdorfer Fischteichen

Tote Fische in und an den sogenannten Heinersdorfer Fischteichen sorgten in den zurückliegenden Wochen für Aufregung bei den Anwohnern.

Mehrere Leser wandten sich an die Redaktion der Berliner Woche und berichteten, dass im mittleren und nördlichen Teich das Wasser abgelassen wurde. Zwar seien einige Fische umgesetzt worden, aber ein Großteil sei verendet und danach eingesammelt worden, so die Anwohner. Die Gewässer liegen zwischen den Ortsteilen Heinersdorf, Blankenburg und Französisch Buchholz, etwas versteckt zwischen der Pasewalker Straße und der A114.

Nach Trockenlegung der Teiche und dem Tod vieler Fische gingen auch zahlreiche Anfragen beim Bezirksamt ein. Vermutet wurde, dass gegen den Tierschutz verstoßen worden sei. Inzwischen hat das Bezirksamt den Vorgang geprüft und bestätigt, dass für dieses Gewässer der Deutsche Anglerverband (DAV) Landesverband Berlin zuständig ist. „Gemäß Berliner Landesfischereigesetz sind die Heinersdorfer Teiche keine Gewässer, die dem Wasserhaushaltsgesetz unterliegen, sondern bewirtschaftete Anlagen der Teichwirtschaft und Fischzucht“, teilt das Bezirksamt mit. „Damit unterliegen sie nicht der Aufsicht durch die Wasserbehörden, und der DAV LV Berlin e.V. ist berechtigt, die Gewässer zu Sanierungszwecken abzulassen.“ Ungeachtet dessen dürfen dem Vorhaben allerdings keine arten- oder tierschutzrechtlichen Bedenken entgegenstehen, heißt es aus dem Bezirksamt weiter.

Kein Verstoß gegen das
Tierschutzgesetz festgestellt

„Im Falle der tierschutzrechtlichen Bedenken wurde ein Ortstermin der zuständigen Stelle durchgeführt und nach derzeitigem Kenntnisstand kein Verstoß gegen das Tierschutzgesetz festgestellt.“ Im Vorfeld hätte jedoch mit den für Naturschutz zuständigen Ämtern abgeklärt werden müssen, ob artenschutzrechtliche Bedenken bestehen, stellt das Bezirksamt aber klar. Dies sei nicht geschehen. Und deshalb werde derzeit geprüft, ob hierzu Verstöße vorliegen.

Nachdem sich Anwohner mit ihren Meldungen an das Bezirksamt gewandt hatten und ein Vor-Ort-Termin stattfand, äußert sich der Präsident des DAV-Landesverbandes, Mathias Frey, zu diesem Vorgang. Zum Grund des Ablassens des Wassers erklärt er: „Die Teiche verfügen über sogenannte Mönche zur Regulierung des Wasserstandes. Über diese Mönche erfolgte auch in der Vergangenheit die jährliche Steuerung des Wasserstandes, insbesondere auch im Sinne einer sinnvollen Bewirtschaftung der Teiche. Diese Mönche sind nun aufgrund ihres Alters dringend sanierungsbedürftig. Die Bauwerke sind undicht und wurden provisorisch ‚geflickt‘.“

Die Sanierung der Mönche sei seit mehreren Jahren geplant gewesen. Da die zunächst beauftragte Baufirma nicht mehr am Markt vertreten sei, wäre es zu mehreren Jahren Verzögerung kam. „Inzwischen haben wir eine sehr kompetente Firma gefunden, die diese zwingend notwendigen Sanierungsmaßnahmen durchführen kann.“ Da die Erneuerung der Mönchsköpfe und teilweise Entfernung des Teichschlammes ausschließlich im Trockenen durchgeführt werden können, sei es notwendig gewesen, die Teiche abzulassen.

Eine Genehmigung der Trockenlegung sei nach Auskunft des Fischereiamtes Berlin nicht notwendig gewesen. Der Wasserstand sei beim Ablassen allerdings deutlich schneller gefallen als vorhergesagt. „Dabei haben wir leider deutliche Verluste beim Fischbestand hinnehmen müssen“, so Mathias Frey. „Wir bedauern diesen Umstand ausdrücklich. Diese wurden von uns fachgerecht entsorgt.“ Die Bauarbeiten kämen inzwischen gut voran, erklärt der Berliner DAV-Präsident. Man hoffe, die Teiche sobald als möglich wieder befüllen zu können. „Es wird dann auch wieder ein vernünftiger Besatz der Teiche stattfinden.“

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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