Mit dem Bus ins Grüne fahren
Bündnisgrüne fordern mehr Busse für Sonntagsausflüge an den Stadtrand
Wer am Wochenende den Botanischen Volkspark Pankow besuchen oder auch das Landschaftsschutzgebiet Arkenberge erkunden möchte, steigt in der Regel ins Auto. Denn die ÖPNV-Anbindung ist zu miserabel.
Mit Straßenbahn und Bus sind Ausflügler werktags vom Pankower Rathaus in einer knappen halben Stunde in Arkenberge. Aber zu dumm ist es am Wochenende: Mit der Straßenbahn an der Umsteigehaltestelle Hermann-Hesse-Straße angekommen, ist es schon 11.30 Uhr. Da ist der Bus der Linie 107 bereits weg. Der nächste geht erst um 16.26 Uhr. Zu spät. Deshalb wird umdisponiert. Es geht eben in den Bucher Forst zum Lietzengraben. Aber die Schönerlinder Chaussee wird nur im 60-Minuten-Takt angefahren. Selbst zum Botanischen Volkspark in Blankenfelde fährt sonntags nur alle 20 Minuten ein Bus.
Da verwundert es nicht, dass bei schönem Wetter in Pankows Erholungsgebieten im Norden am Wochenende jeder Feldweg zugeparkt ist. Die BVV-Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen stellt daher den Antrag, dass das Bezirksamt sich für eine Buslinie an Sonnabenden, Sonn- und Feiertagen einsetzen solle, „die den innerstädtischen Bereich Pankows auf direktem Wege mit den Landschaftsschutzgebieten im Pankower Norden verbindet.“ Als ersten Schritt schlägt sie vor, den Takt der Linie 107 zum Botanischen Volkspark an der Blankenfelde Chaussee 5 an den Wochenenden zu erhöhen. „Wir müssen es den Menschen ermöglichen, bei Ausflügen auf ihr Auto zu verzichten“, sagt die Grünen-Fraktionsvorsitzende Cordelia Koch. „Dazu gehört auch, dass man mit dem ÖPNV bequem ins Grüne kommt. Dafür haben wir in Pankow eine gute Ausgangssituation. Wir haben wunderschöne Naherholungsgebiete, die alle relativ schnell zu erreichen sind. Allerdings fährt dort viel zu selten ein Bus hin, und am Wochenende noch viel seltener.“
Das wilde Parken auf Feld- und Ackerwegen beeinträchtigt indes die Natur, erläutern die Bündnisgrünen in ihrem Antrag. Zudem seien Busse für Ausflügler eine Frage der sozialen Gerechtigkeit. „Gerade in den Innenstadtbezirken haben oftmals nur die Besserverdienenden ein Auto“, sagt Cordelia Koch. „Sie können innerhalb von 20 bis 30 Minuten am Stadtrand sein. Wir wollen, dass auch Menschen ohne Auto bequem in die Naturschutzgebiete kommen. Gerade für Familien ist es dabei wichtig, nicht mehrfach umsteigen zu müssen. Deshalb wollen wir, dass es am Wochenende Ausflugslinien gibt, die aus der Innenstadt direkt Ausflugsziele anfahren.“ Mit diesem Vorschlag der Bündnisgrünen befasst sich demnächst der BVV-Ausschuss für Öffentliche Ordnung und Verkehr.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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