Miniwälder für Pankow
Bürger regen die Umsetzung eines Pilotprojekts an

Wird es bald Mini- oder Kiezwälder auf kleinen Flächen im Bezirk geben? Die Umsetzung eines entsprechenden Pilotprojektes fordert die Fraktion Bündnis 90/ Die Grünen in der Bezirksverordnetenversammlung.

Gestellt wurde der Antrag vom Verordneten Axel Lüssow im Namen von Pankower Bürgerinnen und Bürgern, die den Verein Kiezwald gründeten. Mit der Pflanzung von Miniwäldern könnte ein Beitrag zur Verbesserung des Klimas und für lebenswertere Kieze geleistet werden, so die Begründung.

Die Mitglieder des Kiezwalds regen in einem Pilotprojekt die Pflanzung von tennisplatzgroßen Miniwäldern in einer Größe von zirka 260 Quadratmetern zunächst am Nordend-Dreieck sowie in der Grünanlage am Blankensteinpark an. Das besondere an Miniwäldern ist, dass sie nach einer speziellen Methode gepflanzt werden, damit sie schneller wachsen. Die von dem japanischen Forstwissenschaftler Akira Miyawaki entwickelte Methode ermöglicht es, dass schon innerhalb von drei Jahren autarke Wälder entstehen. Verwendet werden einheimische Baum- und Straucharten. Erste Miniwälder in Deutschland gibt es unter anderem bereits in Eberswalde und in Hamburg.

Anwohner sollen eingebunden werden

„Miniwälder sollen als eine Art natürliche Klimaanlage und grüne Lunge für den Kiez fungieren“, erklärt Lüssow, Sprecher für Klimaanpassung der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen. „Die Flächen im Nord-Dreieck und im Blankensteinpark eignen sich besonders für dieses Pilotprojekt, denn sie sind noch ohne Bepflanzung und könnten so ökologisch aufgewertet werden.“ Durch die Pflanzung von Miniwäldern bekäme Pankow neue Ökosysteme, die auch die Artenvielfalt fördern, so Lüssow weiter. Miniwälder seinen außerdem eine perfekte Lösung für dicht bebaute Stadtquartiere. Ein weiterer Aspekt sei auch die Verbesserung der Aufenthaltsqualität. Die neu entstehenden Wälder sollten als Orte der Begegnung dienen. In Zusammenarbeit mit den Vereinen Kiezwald und BiodiverCity sei außerdem die Einbindung von Bürgern in die Bepflanzung geplant.

„Die Wiese am Nordend-Dreieck grenzt derzeit an zwei Hauptstraßen“, erklärt Lüssow. „Nach der Pflanzung eines Miniwaldes könnte man sich dort künftig auch mal hinsetzen, spazieren und einfach die Seele baumeln lassen. Und das mitten in der Stadt.“ Vorgesehen ist, dass Anwohner und/oder Schüler die entstehenden Miniwälder mit planen, pflanzen, pflegen und beobachten. Auf diese Weise bekämen die Menschen einen Bezug zur Stadtnatur in ihrem Umfeld. „Das wäre eine Win-Win-Situation für alle“, betont Lüssow. Näheres zum Thema ist auf www.kiezwald.de zu erfahren.

Die Verordneten entschieden, sich mit dieser Anregung zunächst in mehreren Ausschüsse zu befassen, ehe sie dazu eine Entscheidung treffen.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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