Umsiedlung innerhalb des Pankower Tors
Kreuzkröte bleibt eine Berlinerin

Jahrelang war es ein Konflikt-Thema im Rahmen der Bauplanungen für das Neubauquartier Pankower Tor: der Umgang mit den dort heimischen und artengeschützten Kreuzkröten.

Diese will der Investor Krieger Handels SE noch vor Baubeginn umsiedeln lassen. Vorgesehen war bisher, dass die Kreuzkröten nach Brandenburg umziehen. Dagegen spricht sich allerdings der Naturschutzbund Nabu seit Jahren aus. Aus Sicht der Naturschützer sei vollkommen ungewiss, ob die so geplante Umsiedlung der Kreuzkröten erfolgreich sein würde.

Der Nabu Berlin hatte deshalb im Juli 2021 gegen einen Bescheid der Senatsverwaltung für Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt (SenMVKU) geklagt, der die Voraussetzung für eine Genehmigung der Kreuzkröten-Umsiedlung schaffen würde. Begründung: Dem Nabu Berlin ist in ganz Deutschland keine einzige erfolgreiche Umsiedlung von Kreuzkröten bekannt. Stattdessen fordern die Naturschützer, die Kreuzkröten an ihrem Standort zu belassen und den betreffenden Bereich nicht zu bebauen.

Nun teilt der Nabu mit, dass die Klage zum Pankower Tor kurz vor dem angesetzten Gerichtstermin vom Tisch ist. Die SenMVKU habe den Bescheid zur Feststellung des „überwiegenden öffentlichen Interesses“ für das Bauvorhaben Pankower Tor zurückgezogen. Somit hat ein Antrag zur Genehmigung der Umsiedlung der Kreuzkröten nach Brandenburg kaum Aussicht auf Erfolg. Grund für die Rücknahme des Bescheides der SenMVKU ist ein neues Artenschutzkonzept der Krieger Handels SE, nach dem ein neuer Lebensraum für die Kreuzkröten auf dem Areal Pankower Tor in unmittelbarer Nähe zum bisherigen Vorkommen entstehen soll. Der Investor und auch der Nabu Berlin verzichten deshalb auf Rechtsmittel gegen diese Rücknahme des Bescheides.

„Das ist ein erster wichtiger Etappensieg für den Nabu und die Kreuzkröte in Berlin“, sagt Rainer Altenkamp, 1. Vorsitzender des Nabu Berlin. Das neue Artenschutzkonzept sieht vor, die streng geschützten Kreuzkröten vom westlichen Areal des Pankower Tors auf eine östlich direkt angrenzende Fläche zu verlagern. Allerdings seien noch viele Fragen offen, heißt es vom Nabu. Denn auf der sogenannten „Ostfläche“ sollen nach Informationen der Denkmalschutzbehörde des Bezirks große Flächen nicht für den Artenschutz zur Verfügung stehen. Für die mit zirka 800 Tieren sehr große bedeutsame Kreuzkrötenpopulation bliebe damit zu wenig Platz.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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