Alte Sorten erhalten
Pankower Umweltpreis 2024 vergeben

Alexandra Immerz gewann beim Wettbewerb um den Pankower Umweltpreis 2024 den 1. Preis. Für ein Jahr darf sie nun auch den Wanderpreis, die „Goldene Kröte“ behalten. | Foto: Bernd Wähner
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  • Alexandra Immerz gewann beim Wettbewerb um den Pankower Umweltpreis 2024 den 1. Preis. Für ein Jahr darf sie nun auch den Wanderpreis, die „Goldene Kröte“ behalten.
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Unter dem Motto „Pankow grünt und wächst – alte Sorten neu gemacht“ fand in diesem Jahr zum nunmehr 20. Mal der Wettbewerb um den Pankower Umweltpreis statt.

Ausgelobt wurde dieser Preis von der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) Pankow gemeinsam mit dem Bezirksamt. Alle Bürger, Schulklassen, Gruppen aus Kindertagesstätten und Jugendfreizeiteinrichtungen waren aufgerufen, ihre Projekte und Ideen zum Thema zu entwickeln und vorzustellen. Eine Jury, bestehend aus Vertretern der BVV-Fraktionen sowie der Stadträtin für Ordnung und Öffentlichen Raum, Manuela Anders-Granitzki (CDU), hat die Bewerbungen gesichtet, bewertet und mehrere Preisträger ermittelt.

In ihrem Grußwort zur Preisverleihung betonte Stadträtin Anders-Granitzki, wie wichtig der Erhalt alter Obst- und Gemüsesorten für die Artenvielfalt ist. Viele alte Sorten seien durch die Industrialisierung der Landwirtschaft fast verschwunden. Der Grund: Sie brachten nicht mehr die Erträge wie Neuzüchtungen oder sie waren pflegeintensiver. In den vergangenen 100 Jahren sind deshalb rund 75 Prozent alter Obst- und Gemüsesorten aus Deutschland verschwunden. Weil sich die industrielle Landwirtschaft kaum darum kümmert, liege es an privaten Initiativen, im Interesse der Artenvielfalt auch alte Sorten zu erhalten.

Der 1. Preis, der mit dem Wanderpokal „Goldene Kröte“ sowie 1000 Euro Preisgeld verbunden ist, geht an Alexandra Immerz. Sie hat seit zwölf Jahren einen Kleingarten in Pankow und gestaltet ihn bewusst mit alten Sorten. Statt immergrüner Gewächse pflanzt sie zum Beispiel alte, robuste Beeren-, Kartoffel- und Tomatensorten. Jedes Jahr gewinnt sie Saatgut aus ihren Pflanzen und tauscht dies mit anderen Gärtnern. Alexandra Immerz beteiligt sich außerdem an bürgerwissenschaftlichen Projekten und auch an der bundesweiten Mitmachaktion „Stunde der Wintervögel“. Am „Tag der Biodiversität“ organisierte sie einen Krautschau-Spaziergang in Pankow. Beim „Langen Tag der Stadtnatur“ und beim „Tag des offenen Kleingartens“ teilt sie ihr Wissen und ihre Ernte mit Gästen. Für ihren Einsatz für die Artenvielfalt sowie für ihre ehrenamtliche Bildungsarbeit ist Alexandra Immerz mit dem Pankower Umweltpreis 2024 ausgezeichnet worden.

Neben dem 1. wurden zwei 2. Preise verliehen, und zwar an die HANNA gGmbH Kita Trägerschaften und an den Verein Schleifengarten. Beide Preise sind mit jeweils 750 Euro dotiert. Die HANNA gGmbH Kita Trägerschaften wurde für ihr Projekt „Kulturgarten“ in Heinersdorf ausgezeichnet, in dem das Konzept der naturnahen Bildung vom Kleinkind- bis zum Erwachsenenalter praktiziert wird. Auf der Fläche eines alten Gartens ist ein Ort entstanden, der durch die Gestaltung mit alten Pflanzen sowie Sorten aus der Region und aus aller Welt eine eindrucksvolle Kombination schafft.

Das Gemeinschaftsgartenprojekt „Schleifengarten“ an der Wendeschleife der Straßenbahn in der Björnsonstraße in Prenzlauer Berg wurde als herausragendes Beispiel für Engagement, Kreativität, Gemeinschaft sowie den unermüdlichen Einsatz für Umweltbildung und Klimaschutz ausgezeichnet. Seit dem Frühjahr 2022 arbeiten die Mitglieder des Vereins unermüdlich daran, diesen Garten zu einem Ort für alle zu gestalten, und zwar durch Barrierefreiheit, kreative Workshops und die nachhaltige Nutzung von Ressourcen.

Die drei 3. Preise, dotiert mit jeweils 150 Euro, gingen an Angela Runge, die Kleingartenanlage Freies Land und den Pankower Bürgerpark Verein, die sich ebenfalls alle um den Erhalt alter Sorten und für die Umweltbildung engagieren.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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