Grundwasser wird bald gereinigt
Pegel des Weißen Sees soll in diesem Jahr wieder steigen

Vor einem Jahr war es für jeden, der am Weißen See entlangspazierte, augenscheinlich: Der Pegelstand des Gewässers war wegen der anhaltenden Trockenheit noch weiter gesunken.

Doch dass der Wasserstand des Sees in den vergangen Jahren merklich sank, lag nicht nur an der Dürre. Er hat auch keine größeren natürlichen Zuflüsse. Der Weiße See speist sich aus Regenwasser und Grundwasser, das ihm viele Jahre aus zwei Tiefbrunnen zugeführt wurde. Wegen der Trockenheit in den vergangenen Jahren und weil die Tiefbrunnen kaum noch Wasser förderten, sank der Wasserspiegel des Sees um mehr als einen Meter.

Damit der Wasserstand wieder steigt, ließ das Bezirksamt im Winter 2020 einen neuen Tiefbrunnen im Bereich der Wiese an der Freilichtbühne bohren. Dieser war zwar schon bald betriebsfähig, aber noch nicht freigegeben worden. Bei der Untersuchung des geförderten Wassers wurden nämlich Leichtflüchtige Chlorierte Kohlenwasserstoffe (LCKW) festgestellt, informierte Stadtentwicklungsstadtrat Vollrad Kuhn (Bündnis 90/ Die Grünen) seinerzeit. Das kam sowohl für den Bezirk, als auch für die zuständige Senatsverwaltung überraschend. Diese Schadstoffe seien bisher bei keiner der vorangegangenen Wasseranalysen festgestellt worden, hieß es. Klar war schon bald: Damit der Brunnen in Betrieb gehen kann, muss eine Grundwasserreinigungsanlage eingebaut werden.

Der Bau dieser Anlage zur Aufbereitung von LCKW am Weißen See hat jetzt begonnen. Der Probebetrieb ist noch vor Ostern, der Vollbetrieb der Anlage ab Anfang Mai 2021 geplant, sodass mit Beginn der neuen Parksaison wieder sauberes Wasser für die Speisung des Weißen Sees zur Verfügung steht. Die Anlage behandelt das Wasser in verschiedenen Verfahrensstufen so, dass das nachfolgend schadstofffreie und eisenreduzierte Wasser wieder in das Oberflächengewässer eingeleitet werden darf. Als positiver Nebeneffekt ergibt sich ein erhöhter Sauerstoffgehalt, was sich günstig auf die Milieubedingungen im See auswirken wird. Die Einhaltung aller Grenzwerte garantiert eine kontinuierliche Kontrolle durch ein unabhängiges Labor.

Die Bauarbeiten für die Grundwasserreinigungsanlage finden vorrangig auf der westlichen Seite des ehemaligen Rehgeheges innerhalb des umzäunten Bereiches im Park Am Weißen See statt. Sie haben im Februar zunächst mit Tiefbauarbeiten zur Verlegung von Rohrleitungen für den Anschluss der Anlage an das Wasser- und Stromnetz und zur Herstellung der Zu- und Ableitung des Brunnenwassers begonnen. Aktuell wird die Reinigungsanlage am ehemaligen Stallgebäude errichtet. Außerhalb des Gebäudes sind nach Fertigstellung sechs grün gehaltene Behälter sichtbar. Finanziert wird der Bau der Anlage aus Sondermitteln der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz und aus bezirklichen Unterhaltsmitteln.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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