Wie weiter auf der Straße
Hartmut Reupke stellte Wirtschaftskreis Infrastrukturpläne für Pankow vor

Verkehrsabteilungsleiter Hartmut Reupke (links) stellte Mitgliedern des Pankower Wirtschaftskreises vor, was seine Verwaltung für Pankow plant. Ulf Sobeck vom Vorstand des Wirtschaftskreises moderierte die Veranstaltung. | Foto: Bernd Wähner
3Bilder
  • Verkehrsabteilungsleiter Hartmut Reupke (links) stellte Mitgliedern des Pankower Wirtschaftskreises vor, was seine Verwaltung für Pankow plant. Ulf Sobeck vom Vorstand des Wirtschaftskreises moderierte die Veranstaltung.
  • Foto: Bernd Wähner
  • hochgeladen von Bernd Wähner

Für viele Unternehmer ist eine gute Verkehrsanbindung an ihre Betriebe und Geschäfte immens wichtig. Deshalb ist für sie von besonderem Interesse, wie sich der Verkehr im Bezirk entwickelt.

Damit sie über aktuelle Planungen informiert sind, aber auch um Hinweise und Kritik anzubringen, lud der Wirtschaftskreis Berlin-Pankow den Leiter der Abteilung Verkehr in der Senatsverwaltung, Hartmut Reupke, ein.

Dass es vor allem im Osten des Bezirks erhebliche Probleme gibt, merkt jeder, der dort im Berufsverkehr im Stau oder in überfüllten Bussen oder Straßenbahnen steht. Hartmut Reupke, der seit drei Jahren die Verkehrsabteilung leitet, erklärte, dass seit Mitte der 1990er Jahre kaum in die Verkehrsinfrastruktur investiert worden ist. Berlin begann „zu sparen, bis es quietscht“, fasste er zusammen. Aber seit 2017 fährt der Senat eine andere Linie. Er stellt erhebliche Mittel für Investitionen in die Infrastruktur bereit. Das Problem sei allerdings, dass es zum einen am nötigen Planungsvorlauf für Infrastrukturvorhaben fehle, zum anderen habe die Verwaltung zu wenig Mitarbeiter, um die vielen nötigen Projekte rasch zu planen. „Hinzu kommt, dass Berlin rasch wächst. Wir haben hier eine ganz neue Dynamik“, sagte Reupke.

Vor diesem Hintergrund ist zu verstehen, dass in Pankow zwar etliches geplant ist. Aber so richtig spürbar werde sich die Verkehrssituation wohl erst in fünf, sechs Jahren verbessern. Entsprechende Maßnahmen seien im neuen Nahverkehrsplan verabschiedet worden. In diesem wird der Fokus vor allem auf den Ausbau des Schienenverkehrs gelegt.

Mehr Wagen je Zug

Um die Kapazität bei der S-Bahn zu erhöhen, werden auf der S2 nach und von Buch statt bisher sechs künftig acht Wagen und auf der S8 nach und von Blankenburg sechs statt vier Wagen je Zug eingesetzt. Weiterhin ist eine S-Bahnlinie von Buch nach Grünau geplant, die als S6 über Ostkreuz fahren soll. Außerdem soll die Linie S75 über Wartenberg bis zum neu entstehenden Turmbahnhof Karower Kreuz verlängert werden. Dort sollen künftig nicht nur S-Bahnen halten. Er soll auch zum Regionalbahnhof für die Region werden. Damit entscheidet sich der Senat gegen einen möglichen Regionalbahnhof Buch, der auch die ÖPNV-Anbindung des Biotech-Campus Buch verbessern würde. An dieser Entscheidung gibt es Kritik von dortigen Unternehmen und Akteuren sowie aus der Bezirkspolitik.

Des Weiteren ist geplant, den S-Bahn-Takt nach Bernau auf zehn Minuten zu verkürzen. Steffen Lochow vom Biotech-Campus Buch und der Unternehmer und CDU-Politiker Johannes Kraft wiesen darauf hin, dass die Deutsche Bahn dafür gleisseitig aber gar nicht die Voraussetzungen schafft. So wird die Brücke am Pölnitzweg nur mit einem S-Bahngleis gebaut. Hartmut Reupke gestand, dass das ärgerlich sei. Als das Land Berlin das zweite Gleis hätte bestellen können, wurde im Land noch auf Sparkurs gefahren und man verzichtete darauf. Aus heutiger Sicht sei das falsch gewesen. So ist zu befürchten, dass sich der Zehn-Minuten-Takt wohl auf viele Jahre nicht umsetzen lasse, kommentierte Steffen Lochow.

Keine U-Bahn für Pankow

Weitere Verkehrsbauvorhaben in Pankow sind die Verlängerung der Straßenbahnlinie M2 von Heinersdorf durch den Blankenburger Süden zum S-Bahnhof Blankenburg. Außerdem soll eine neue Straßenbahnverbindung vom Pasedagplatz in Weißensee über das geplante Wohngebiet Pankower Tor bis zum S- und U-Bahnhof Pankow gebaut werden. Dort sei man gerade dabei, die geeignete Streckenführung zu finden, berichtete Reupke. Bisher nicht geplant sei indes ein Ausbau von U-Bahnlinien in Pankow.

Was den Autoverkehr betrifft, liegt in seiner Verwaltung derzeit ein Fokus auf Blankenburg, sagte Hartmut Reupke. Viele Autofahrer und Anlieger sehen zum einen die Situation auf der engen Bahnhofstraße kritisch. Zum anderen sorge die Situation im Bereich der Doppelkreuzung Krugstege/ Bahnhofstraße und Heinersdorfer Straße/ Blankenburger Pflasterweg immer wieder für Staus. Man wisse um diese Probleme und arbeite an Lösungsvorschlägen.

Doch was gibt es für kurzfristige Ansätze, um die Verkehrssituation in Pankow zu verbessern? Vor allem das interessierte viele Unternehmer. Hartmut Reupke erklärte, dass man viele kleine Schritte gehen wird. Manche würden vielleicht gar nicht sofort wahrgenommen. So sind zum Beispiel auf den Straßenbahnlinien 12, M1 und M4 längere Züge im Einsatz. Damit können mehr Fahrgäste transportiert werden. Auf der M1 sei außerdem der Takt erhöht worden. Damit hat sich das Platzangebot auf der M1 in den zurückliegenden vier Jahren verdoppelt.

Damit die Pankower einen Überblick über geplante Verkehrsvorhaben im Osten des Bezirks erhalten, hat die Senatsverwaltung im Sommer eine Webseite freigeschaltet. Auf www.berlin.de/verkehr-pankower-osten/oepnv finden sich alle aktuellen Informationen zur Verkehrsplanung.

Weitere Informationen zum Wirtschaftskreis und zu nächsten Veranstaltungen unter www.wirtschaftskreis-pankow.de.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

88 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Das Team von Optik an der Zeile freut sich auf Ihren Besuch. | Foto: privat

Optik an der Zeile
16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024

40 Jahre Augenoptik-Tradition im Märkischen Viertel, das feiern wir immer noch in diesem Jahr 2024. Feiern Sie mit uns und profitieren Sie von unseren Jubiläumsangeboten. Kommen Sie zu uns und staunen Sie über die Vielfalt der Angebote. Anlässlich unserer 16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024 bieten wir Ihnen die gesamte Kollektion namhafter Designer. Sie können aus einer riesigen Auswahl Ihre Brille finden. Mit vielen schönen Brillengestellen und den Brillengläsern von Essilor und...

  • Märkisches Viertel
  • 13.11.24
  • 356× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 659× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wie Sie Rückenschmerzen durch fortschrittliche Behandlungskonzepte in den Griff bekommen, erfahren Sie am 3. Dezember. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Ihre Optionen bei Beschwerden
Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule

Um "Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule – Ihre Optionen bei Beschwerden" geht es beim Patienteninformationsabend am Dienstag, 3. Dezember. Rückenschmerzen, Ischias-Beschwerden und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Lendenwirbelsäule gehören zu den häufigsten orthopädischen Problemen. An diesem Infoabend erhalten Sie Einblicke in aktuelle Therapiemöglichkeiten und fortschrittliche Behandlungskonzepte. Unser Wirbelsäulenspezialist Tim Rumler-von Rüden erklärt, wie moderne Technologien...

  • Reinickendorf
  • 07.11.24
  • 634× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 1.047× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.