Erneuter Vorstoß gescheitert
Mehrheit der Pankower Verordneten lehnt CDU-Antrag zum Ausbau des U-Bahnnetzes ab

Immer wieder wird die U-Bahnlinie U10 ins Spiel gebracht, wenn es um die Erschließung des Pankower Nordens geht. Die Hoffnung dabei: Mit einer unterirdischen Verbindung vom Alexanderplatz über Weißensee nach Buch könnten die schon heute verstopften Straßen entlastet werden.

Jetzt unternahm die CDU-Fraktion in der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) einen erneuten Vorstoß. Das Bezirksamt solle für diese Idee beim Senat werben, um zumindest eine Machbarkeitsstudie zu erreichen. Unter Federführung des CDU-Fraktionsvorsitzenden Johannes Kraft und des Berliner Abgeordneten Dirk Stettner (CDU) erarbeiteten bereits vor zwei Jahren 17 Bürgerinitiativen und Vereine ein Verkehrskonzept, mit dem sie die gravierenden Verkehrsprobleme in Pankow lösen wollen. Eine zentrale Rolle spielt dabei die neue U10. Der Straßenraum sei begrenzt und ließe sich nicht endlos erweitern, so die Argumentation. Straßenbahnen und Busse seien überfüllt, und die BVG könne schon aus technischen Gründen deren Taktung kaum noch erhöhen. Deshalb bliebe als Alternative nur der Ausbau der U-Bahn, um das weiter wachsende Verkehrsaufkommen zu bewältigen.

„Zahlreiche Pankower Bürger haben sich gemeinsam mit uns ehrenamtlich in ihrer Freizeit in vielen Sitzungen getroffen, um ein umfassendes Konzept zu entwickeln, das die Verkehrsprobleme unseres Bezirks lösen wird“, sagt Johannes Kraft. Noch im Frühjahr 2020 hätten allerdings SPD, Linke und Grüne in der BVV die U10 rigoros abgelehnt. Doch in der SPD gibt es inzwischen auch andere Stimmen. Die Abgeordneten Tino Schopf und Denis Buchner plädieren zum Beispiel bereits seit Längerem für einen U-Bahnausbau. Trotzdem scheiterte jetzt der jüngste CDU-Vorstoß in der BVV. Der Antrag bekam 13 Jastimmen, 23 Neinstimmen und 13 Enthaltungen. Dabei war die U10 schon mal zum Greifen nahe.

Es gibt sogar schon erste bauliche Voraussetzungen – unter anderem ein U10-Tunnelstück am Alexanderplatz. Aber als die Linie U3 im Westteil der Stadt gebaut wurde, legten die Verkehrsplaner 1993 die U10-Planungen ad acta. „Die CDU Pankow und ich persönlich haben schon vor vielen Jahren für eine U-Bahn nach Weißensee geworben“, sagt Dirk Stettner. „Hätten wir damals mit den Planungen begonnen, würden wir heute vielleicht schon nach Weißensee mit der U-Bahn fahren.“ Doch Stettner will die U10 „in der nächsten Legislaturperiode erneut thematisieren“.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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