Den Straßenraum fair aufteilen
Verordnete fordern moderne Planung für Friedrich-Engels-Straße
Bei der Neuplanung der Friedrich-Engels-Straße in ihrem nördlichsten Bereich soll Straßenraum fair aufgeteilt werden. Das beschlossen die Pankower Verordneten auf Antrag der Fraktion Bündnis 90/ Die Grünen.
Der Umbau des letzten Abschnitts der Friedrich-Engels-Straße soll neu geplant werden. Dabei soll der Radverkehr deutlich mehr Raum erhalten als bisher vorgesehen. Außerdem sollen Rad- und Fußwege besser geschützt werden. Bei diesem Bauvorhaben geht s um den dritten Abschnitt der Erneuerung der Friedrich-Engels-Straße zwischen Nordendstraße und Wilhelmsruher Damm. Die Planungen dafür waren eigentlich schon abgeschlossen. Sie basierten aber auf der 2006 getroffenen Entscheidung, dass die Straßenbahn in diesem Bereich nur eingleisig fahren sollte. Jetzt will die BVG die Tramstrecke dort doch zweigleisig ausbauen. Deshalb muss in diesem Jahr das Planfeststellungsverfahren erneut durchgeführt werden.
„Wir freuen uns, dass die BVG nun ein zweites Gleis plant und so einen kürzeren Takt der Straßenbahn ermöglicht“, sagt Almuth Tharan, stadtentwicklungspolitische Sprecherin der bündnisgrünen Fraktion. „Außerdem wollen wir die Möglichkeit eines neuen Planfeststellungsverfahrens nutzen, um zeitgemäße Möglichkeiten für Radfahrende und Zufußgehende zu schaffen. Was ursprünglich geplant war, entspricht nicht den neuen Vorgaben des Mobilitätsgesetzes und des Radverkehrsplans.“
Zur fairen Verteilung des Straßenraums macht der Antrag der Grünen einen konkreten Vorschlag: Wo die Straßenbahn eine eigene Trasse hat, soll die Fahrbahn auf der einen Seite für den Rad- und Fußverkehr reserviert werden. Kraftfahrzeuge würden auf der anderen Seite der Trasse fahren. Selbstverständlich könnten die Anwohner auf der Seite der Radfahrbahn weiterhin zu ihren Grundstücken mit dem Auto gelangen, so Almuth Tharan. Außerdem fordern die Verordneten per Beschluss, dass die jetzt gültigen Mindestbreiten für Radverkehrsanlagen, wenn erforderlich auch zulasten der Kfz-Fahrbahnen, umgesetzt werden und dass Protektionselemente und Lieferzonen eingeplant werden, um wildes Parken und Halten auf dem Radweg zu verhindern. „In derzeitigen Planungen geschieht die Verteilung des Straßenraums noch zu Gunsten des motorisierten Individualverkehrs. Das muss sich ändern“, betont Wolfram Kempe, verkehrspolitischer Sprecher der Linksfraktion.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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