"Dörfer des Nordens"
Alte Gasthöfe, Kirchen und Schlösser entdecken
„Dörfer des Nordens“ ist der Titel eines touristischen Gemeinschaftsprojekts der Bezirke Pankow und Reinickendorf.
Dessen Ergebnisse stellten die Bürgermeisterinnen beider Bezirke, Cordelia Koch (Bündnis 90/Die Grünen) und Emine Demirbüken-Wegner (CDU), im Labsaal in Lübars sowie in der Naturschutz- und Tourismusstation auf dem Stadtgut Blankenfelde vor. Eine Besonderheit beider Bezirke ist, dass in ihren nördlichen Bereichen jenseits städtischer Strukturen noch die alten Dorfkerne zu erkennen sind. Die ursprünglichen Dörfer waren 1920 im Zuge der Bildung von Groß-Berlin eingemeindet worden.
Aber noch heute gibt es zum Beispiel in Lübars und Blankenfelde Landwirtschaft. Dorfkirchen und -anger findet man auch noch in Wittenau, Tegel und Blankenburg. Und auch in Heiligensee, Hermsdorf, Rosenthal, Buch, Karow, Französisch Buchholz und Niederschönhausen sind die dörflichen Strukturen noch zu erkennen.
In all diesen ehemaligen Dörfern, die heute Ortsteile der beiden Bezirke sind, gibt es viel Sehenswertes. Und auch viele Berliner wissen gar nicht, welche dörfliche Kulturlandschaft es im Norden der Stadt zu entdecken gibt. Deshalb kamen die Wirtschaftsförderungen der Bezirk Pankow und Reinickendorf sowie die Tourismusvereine beider Bezirke gemeinsam mit dem Team des Naturparks Barnim auf die Idee, Sehenswertes in den „Dörfern des Nordens“ zu präsentieren. Ziel dieses Projektes ist es, den Tourismus in den nördlichen Ortsteilen Berlins zu fördern. Die finanziellen Mittel für dieses Projekt in Höhe von 45 000 Euro wurden jeweils hälftig durch beide Bezirke aus Mitteln der City Tax finanziert.
Als erstes Ergebnis des Projektes konnten die beiden Bürgermeisterinnen nun vier Thementouren präsentieren. Mit der Broschüre „Radtouren zu Dorfgeschichte(n) von Pankow und Reinickendorf“ erhalten die Nutzer eine Publikation in die Hand, die sie von Schulzendorf zu den früheren Rieselfeldern nach Lübars führt. Vom dortigen Checkpoint Qualitz kann eine weitere Tour über Blankenfelde bis zum S-Bahnhof Blankenburg oder umgekehrt absolviert werden.
Die „Radtouren zur Baugeschichte und Architektur im Wandel der Zeit in Reinickendorf und in Pankow“ führen zu bemerkenswerten Baudenkmälern in den „Dörfern des Nordens“. Dazu zählen beispielsweise das Schloss Tegel, die Weiße Stadt, das Borsigtor oder die Landhauskolonie Nordend, das Schloss Schönhausen oder der Heinersdorfer Wasserturm. Neben diesen beiden Publikationen für Erwachsene entstanden zwei kleinere Broschüren mit Erlebnistouren für Kinder.
Alle Touren können anhand der gedruckten Publikationen mit Plänen oder per Smartphone absolviert werden. Die kostenfreien Printausgaben sind unter anderem im TIC Tourist Information Center in der Kulturbrauerei an der Schönhauser Allee 36 erhältlich. Die digitalen Versionen sind auf der Website www.pankow-weissensee-prenzlauerberg.berlin/de/berliner-dorftouren zu finden.
Um einen kleinen Eindruck von „Dörfern des Nordens“ zu vermitteln, unternahmen Cordelia Koch und Emine Demirbüken-Wegner zur Präsentation der Projektergebnisse einen Ausflug von Lübars nach Blankenfelde. Einen Zwischenstopp gab es am Lieblingsort von Pankows Bürgermeisterin, die passionierte Reiterin ist. Dieser befindet sich im Bereich des Checkpoint Qualitz. Dieser Ort ist nach Helmut Qualitz benannt. Der Landwirt und damalige Wehrleiter der Freiwilligen Feuerwehr Lübars stellte im Juni 1990 die Technik zur Verfügung, um an dieser Stelle die Mauer zu entfernen. So entstand, weitab von den üblichen Grenzübergängen, ein unkonventioneller Grenzübergang zwischen den Dörfern Lübars und Blankenfelde. Von diesem Punkt aus hat man nicht nur einen weiten Blick über unbebaute Landschaft: Man sieht sogar den Fernsehturm in Berlins Mitte. Vor allem findet man in dieser Landschaft aber auch Ruhe und Erholung von der Stadt.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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