Die Schulen sind auf - eine wirklich gute Idee?

Nach Wochen der digitalen und telefonischen Betreuung der Schüler aller Schularten sind die Schulen nun dabei, in kleinen Schritten ihre Tore zu öffnen.
Darüber sind sicherlich die meisten Eltern richtig froh. Die Lehrer sehen dies mit gemischten Gefühlen.
Bei uns, einer Sekundarschule im Wedding mit vorwiegend muslimischen Schülern, liefen die Vorbereitungen in den Ferien auf Hochtouren, denn wenn auch die BBR-Prüfungen im Vorfeld bereits abgesagt waren, sollten doch die MSA-Prüfungen stattfinden.
Masken? Keine. Desinfektionsmittel? Reichen für 2 Wochen.
Am Montag begannen die Vorbereitungen für die Präsentationsprüfungen, die diese Woche am Donnerstag und Freitag stattfanden. Die Prüfungen liefen ziemlich gut. Zwar gab es Ausfälle, aber weniger als in den Vorjahren. Ich, dreifach gefährdete Person, nahm teil, weil dies meine letzten Prüfungen sind. Und inhaltlich hat es sich wirklich gelohnt.
Doch das Verhalten der Schüler macht mir richtig Angst. Zwar hielten sich die Schüler in der Schule an die Abstands- und Hygieneregeln, wenn sie uns auch oft wegen Ermahnungen beschimpften, aber vor der Schule sah das Verhalten völlig anders aus. Die Schüler begrüßten und herzten sich in Gruppen, genossen das Wiedersehen mit innigem Schmusen und reagierten gar nicht auf unsere Hinweise. Stattdessen versicherten sie uns, dass Allah sie beschützen würde.
Und jetzt fängt die Fastenzeit mit dem familiären Fastenbrechen in Großfamilien an.

Autor:

Christiane Zoschke-Hansen aus Bezirk Reinickendorf

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