Fachkräfte selbst ausbilden
Ausbildungszertifikat für Spezialmaschinenbauer

Der Leiter der Arbeitsagentur Berlin Nord, Christoph Möller, überreicht das Ausbildungszertifikat an Betriebsleiter Detlev Gründer. | Foto: Bernd Wähner
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Über die Auszeichnung mit dem Ausbildungszertifikat der Bundesagentur für Arbeit kann sich der Spezialmaschinenbauer H.-H. Focke GmbH & Co. KG freuen.

Diese Auszeichnung übergab der Leiter der Arbeitsagentur Berlin Nord, Christoph Möller, an den Betriebsleiter des Unternehmens mit Sitz an der Auguste-Viktoria-Allee, Detlev Gründer. Der Reinickendorfer Betrieb gehört zur weltweit tätigen Focke-Gruppe. Das 1978 in Berlin gegründete Industrieunternehmen stellt Verpackungsanlagen her, beispielsweise für die Tabakindustrie, Lebensmittelproduzenten und Hersteller von Damenhygieneartikeln.

Geringe Fluktuation der Mitarbeiter

Derzeit beschäftigt die H.-H. Focke GmbH & Co. KG an seinem Reinickendorfer Standort 280 Mitarbeiter. Dass die Fluktuation bei den Mitarbeitern unter einem Prozent liegt, deutet darauf hin, dass sich die Beschäftigten in dem Unternehmen wohlfühlen. Viele von ihnen halten dem Betrieb seit ihrer Ausbildung die Treue. Denn seit 20 Jahren bildet die Firma selbst aus. „Anfangs waren es zwei bis vier Auszubildende, in Spitzenzeiten sogar zehn“, berichtet Detlev Gründer.

Azubis arbeiten zur Probe

Bevor mit einer Bewerberin oder einem Bewerber ein Ausbildungsvertrag abgeschlossen wird, werden alle gebeten, mindestens ein paar Tage in der Firma ein Praktikum zu absolvieren. „Damit wollen wir erreichen, dass die jungen Leute uns kennenlernen. Gemeinsam können wir so testen, ob wir zueinander passen“, sagt der Betriebsleiter. Allen seinen Auszubildenden bietet die H.-H. Focke GmbH & Co. KG nach erfolgreichem Abschluss der Ausbildung eine Übernahme an. Neben den Auszubildenden beschäftigt das Unternehmen außerdem sechs Studenten, die ein duales Studium absolvieren.

Noch sind Ausbildungsplätze frei

Im bevorstehenden Ausbildungsjahr stellt das Unternehmen gleich elf Auszubildende in sechs Berufen ein. Ausgebildet werden Zerspanungsmechaniker, Mechatroniker, Elektroniker für Automatisierungstechnik, Technische Produktdesigner, Fachinformatiker und eine Bürokauffrau. Auch wenn die ersten fünf Berufsfelder bisher von männlichen Bewerbern besetzt wurden, sind junge Frauen, die gern einen technischen Beruf erlernen möchten, herzlich willkommen. Noch sind drei Stellen zu besetzen, und zwar eine für die Ausbildung zum Elektroniker für Automatisierungstechnik, eine für die zum Mechatroniker sowie eine für die zum Technischen Produktdesigner. Nähere Informationen finden sich auf https://hh.focke.com.

Bundesagentur für Arbeit berät und vermittelt

Das Besondere an den Auszubildenden des kommenden Jahrgangs ist sicher, dass von den acht bisher feststehenden neuen Azubis fünf von der Bundesagentur für Arbeit vermittelt wurden, berichtet Detlev Gründer. Mit dieser arbeitet das Unternehmen seit Jahren eng zusammen. Denn viele junge Leute und deren Eltern wissen oft gar nicht so richtig, was sich hinter manchen Berufsbezeichnungen verbirgt. Viele kommen auch nicht auf die Idee, nach artverwandten Berufen zu suchen, wenn es mit der Bewerbung in einem Wunschberuf nicht geklappt hat, berichtet Christoph Möller. „Deshalb lohnt sich eine Beratung in der Jugendberufsagentur beziehungsweise in der Agentur für Arbeit. Wir sehen unsere Aufgabe darin, jungen Leuten zu helfen, ihren Weg in einen Beruf zu finden.“

„Wer in zehn Jahren noch am Markt erfolgreich sein will, muss selbst ausbilden“

Ausbildung sei nicht immer einfach, sie ist aber lebensnotwendig. Fachkräfte auf dem Arbeitsmarkt zu finden, werde immer schwieriger. „Wer in zehn Jahren noch am Markt erfolgreich sein will, muss selbst ausbilden“, sagt Christoph Möller. „Es ist ebenso clever wie beispielgebend, wie das Unternehmen H.-H. Focke GmbH & Co. KG durch Ausbildung seinen Fachkräftebedarf sichert und jungen Menschen einen guten Start ins Berufsleben ermöglicht. Das Unternehmen übernimmt als ausbildender, mittelständischer Betrieb seit Jahren auch gesellschaftliche Verantwortung.“

5600 betriebliche Ausbildungsplätze sind
in Berlin noch frei

In Berlin werden in der Industrie noch etliche Auszubildende gesucht, berichtet der Leiter der Arbeitsagentur Berlin Nord – unter anderem im Maschinenbau und in metallverarbeitenden Berufen. Insgesamt sind derzeit über 5600 betriebliche Ausbildungsplätze in der Stadt noch nicht besetzt. Mehr als 7600 junge Leute suchen dagegen noch einen Ausbildungsplatz.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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