Politiker warnen vor Leichtsinn nach Lockerung der Beschränkungen
Kein Fest zum Bezirksjubiläum

Das Fest zum 100. Geburtstag von Reinickendorf rund ums Rathaus fällt aus. | Foto: Christian Schindler
  • Das Fest zum 100. Geburtstag von Reinickendorf rund ums Rathaus fällt aus.
  • Foto: Christian Schindler
  • hochgeladen von Christian Schindler

Das Bezirksamt warnt davor, die Corona-Krise für überwunden zu halten. Das ist das Fazit einer Videokonferenz der Bezirksverordnetenversammlung am 22. April.

Sowohl Bürgermeister Frank Balzer (CDU) wie auch Gesundheitsstadtrat Uwe Brockhausen (SPD) berichteten zunächst von einer Entspannung der Lage. Durch Umstellungen im Bezirksamt könnten bis zu 150 Mitarbeiter Aufgaben des Gesundheitsamtes erfüllen. Der Bedarf liege aber aktuell darunter.

Am Morgen des 22. April waren in Reinickendorf 433 Corona-Infizierte bekannt, fünf mehr als am Vortag. Im Humboldt-Klinikum wurden sieben Infizierte intensivmedizinisch betreut, die Kapazität dort liegt bei 27 Plätzen. Die Anzahl der Quarantäne-Anordnungen lag bei mehr als 2300.

Das Schlimmste ist noch nicht überwunden

Die Einschätzung, dass der Bezirk bisher gut durch die Krise kam, wurde begleitet von der Befürchtung, dass die mittlerweile diskutierten Lockerungen des „Shut-Downs“ zunehmend Menschen daran glauben ließen, das Schlimmste sei überwunden. So bemerkten schon Polizisten, dass die Abstandsregeln nicht mehr so sehr ernst genommen würden wie noch vor wenigen Wochen.

Das weitere Beachten der Abstandsregeln sei aber nach wie vor wichtig, um die Ansteckungsrate niedrig zu halten. Bürgermeister Balzer warnte vor dem Ausspielen von Wirtschaftsinteressen gegen die Gefahr für Leib und Leben durch das Virus: „Wenn ein deutlicher Wiederanstieg der Infektionen einen weiteren Shut-Down erforderlich machen würde, wäre das dann wirklich der KO für die Wirtschaft.“

Fest zum Bezirksjubiläum entfällt komplett

Eine Konsequenz der Beschränkungen tut Balzer persönlich weh: „Das Fest zum 100. Geburtstag des Bezirks Reinickendorfs findet nicht statt.“ Dafür von Bürgern und Unternehmen eingegangene Spenden werden zurückgezahlt. Mit dem Fest sollte rund ums Rathaus der Bezirk gefeiert werden, der 1920 mit der Gründung von Groß-Berlin entstand. Das ursprünglich für den 21. bis 23. Mai nvisierte Fest war wegen der Corona-Krise auf Mitte August verschoben worden. Da jedoch bis Ende August Großveranstaltungen untersagt sind und dieses Verbot vielleicht weiter verlängert wird, wurde auch dieses Datum ersatzlos gestrichen.

Die Verwaltung selbst kehrt langsam zur Normalität zurück. Im Rathaus war der Publikumsverkehr in den zurückliegenden Wochen so gut wie eingestellt, Unterlagen mussten in der Information abgegeben werden. Mitarbeiter werden jetzt zunehmend in die Büros zurückkehren, wobei Risikopersonen weiter von zu Hause arbeiten werden.

Autor:

Christian Schindler aus Reinickendorf

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

13 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Das Team von Optik an der Zeile freut sich auf Ihren Besuch. | Foto: privat

Optik an der Zeile
16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024

40 Jahre Augenoptik-Tradition im Märkischen Viertel, das feiern wir immer noch in diesem Jahr 2024. Feiern Sie mit uns und profitieren Sie von unseren Jubiläumsangeboten. Kommen Sie zu uns und staunen Sie über die Vielfalt der Angebote. Anlässlich unserer 16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024 bieten wir Ihnen die gesamte Kollektion namhafter Designer. Sie können aus einer riesigen Auswahl Ihre Brille finden. Mit vielen schönen Brillengestellen und den Brillengläsern von Essilor und...

  • Märkisches Viertel
  • 13.11.24
  • 406× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 701× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wie Sie Rückenschmerzen durch fortschrittliche Behandlungskonzepte in den Griff bekommen, erfahren Sie am 3. Dezember. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Ihre Optionen bei Beschwerden
Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule

Um "Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule – Ihre Optionen bei Beschwerden" geht es beim Patienteninformationsabend am Dienstag, 3. Dezember. Rückenschmerzen, Ischias-Beschwerden und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Lendenwirbelsäule gehören zu den häufigsten orthopädischen Problemen. An diesem Infoabend erhalten Sie Einblicke in aktuelle Therapiemöglichkeiten und fortschrittliche Behandlungskonzepte. Unser Wirbelsäulenspezialist Tim Rumler-von Rüden erklärt, wie moderne Technologien...

  • Reinickendorf
  • 07.11.24
  • 676× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 1.082× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.