Streit um Mieterberatung geht weiter
Heimatverein Reinickendorf - Kluger Plan oder Verschwendung?

Die vom Bezirksamt angebotene Mieterberatung bleibt weiter umstritten.

Verschleuderung von Steuergeldern werfen in einer gemeinsamen Erklärung SPD, Bündnis 90/Die Grünen und die Linke dem für die Mieterberatung zuständigen Stadtrat Sebastian Maack (AfD) vor. Der verweist darauf, dass sich mit der vom Heimatverein Reinickendorf organisierten wohnortnahen Beratung die Zahl der Beratungsgespräche verdreifacht habe.

Hintergrund des Streits ist die Regelung des Senats, angesichts des angespannten Wohnungsmarktes den Bezirken jeweils 100.000 Euro jährlich für eine unabhängige Mieterberatung zur Verfügung zu stellen. Maack hatte 2018 Beratungsmittel verfallen lassen und aus nicht ausgelasteten Sprechstunden des Berliner Mietervereins im Rathaus und im Fontane-Haus einen fehlenden Bedarf geschlossen.

Mieterberatung wird doch enorm nachgefragt

Nach heftiger Kritik entwickelte er das Konzept der wohnortnahen Beratung, mit dem über die Hotline des Reinickendorfer Heimatvereins kurzfristig Termine mit Fachanwälten in öffentlichen Räumen in der Nähe des Ratsuchenden vereinbart werden können. Maack selbst nennt das die „bürgerfreundlichste Mieterberatung Berlins“ und kann darauf verweisen, dass sich mit 443 Gesprächen im Zeitraum vom 15. Mai bis 13. November die Beratungen im Vergleich zum Vorjahr verdreifacht haben.

Maacks Kritiker werfen ihm vor, nach einer ersten Ausschreibung die Kriterien so verändert zu haben, dass sie auf den Heimatverein passten, der zuvor nur sporadisch Mieterberatung angeboten habe. Den Vorwurf des Verschleuderns von Steuergeldern begründen sie damit, dass fast 30.000 Euro für die Hotline ausgegeben werden und pro Beratungsstunde 119 Euro an den Fachanwalt gehen.

Maack habe mit vielen Akteuren gesprochen

Auch diese Vorwürfe weist Maack zurück. Er habe vor der zweiten Ausschreibung, auf die sich ebenfalls nur der Heimatverein bewarb, mit vielen Akteuren Kontakt aufgenommen. Die hätten jedoch abgewunken. Die werktags von 9 bis 17 Uhr besetzte Hotline 214 58 27 22 sei wesentlicher Teil des neuen Konzepts, ebenso wie entsprechende Werbung. Der Satz für die Beratungsstunden sei ein Durchschnitt von dem, was Fachanwälte in Rechnung stellen.

Autor:

Christian Schindler aus Reinickendorf

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

13 folgen diesem Profil

3 Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Patienten fragen
Steine in der Gallenblase – was nun?

Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem. Etwa jede fünfte Person in Europa ist betroffen, und fast die Hälfte entwickelt im Laufe des Lebens Beschwerden. Diese äußern sich meist in Form von wiederkehrenden Schmerzen, insbesondere im rechten Oberbauch. In einigen Fällen können Gallensteine zu ernsthaften Komplikationen wie einer Entzündung der Gallenblase führen. Die bevorzugte Therapie bei Beschwerden ist die operative Entfernung der Gallenblase – in der Regel...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 273× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 909× gelesen
Gesundheit und Medizin
Das Dominikus Krankenhaus informiert zur Robotik-Chirurgie bei Hüft- und Knieschmerzen. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Moderne Behandlung bei Hüft- und Knieschmerzen
Informationsabend Robotik-Chirurgie

Hüft- und Knieschmerzen beeinträchtigen die Lebensqualität und werden oft durch Verschleiß, Unfälle oder Fehlstellungen verursacht. Moderne Technologien wie die Robotik-Chirurgie bieten neue Möglichkeiten für eine präzisere und minimalinvasive Behandlung. Am 4. Januar laden wir Sie herzlich zu einem Informationsabend ein, bei dem Chefarzt Tariq Qodceiah, Leiter des Caritas Hüftzentrums, die Vorteile der Robotik-Chirurgie bei Hüft- und Knieschmerzen erläutert. Er erklärt, wie diese innovative...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 252× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.