Corona macht keine Pause
Infektionszahlen im Bezirk Reinickendorf bleiben auf einem hohen Niveau

Schon Anfang November hatte sich Patrick Larscheid, Leiter des Reinickendorfer Gesundheitsamtes, dergestalt geäußert, dass ihm nicht ganz ersichtlich sei, wie Menschen derzeit irgendwelche Weihnachts- oder Silvesterplanungen vornehmen könnten.

Als Reaktionen habe er teilweise üble Beschimpfungen erfahren, erzählte Larscheid am 8. Dezember bei der digitalen Sitzung des Gesundheitsausschusses. Die ließen es ihm sogar angeraten erscheinen, seine Privatadresse zu sperren. Dabei haben sich seine Einwände, wie sich inzwischen herausstellt, als richtig erwiesen. Auch für die kommenden Monate sieht der Gesundheitsamtschef die Bevölkerung weiter mit Einschränkungen konfrontiert – vielleicht bis zum Frühjahr, selbst wenn bis dahin zumindest einem Teil der Bevölkerung ein Impfstoff verabreicht werden kann. Dass er gleichzeitig mehr als nur einen Lockdown light befürwortet, ließ sich aus seinen Aussagen ebenfalls heraushören.

Bei denen ging es natürlich auch um die aktuelle Situation in Reinickendorf. Es gebe pro Tag zwischen 70 und 90 neue Corona-Fälle, erklärte Larscheid. Die Tendenz sei zwar gerade nicht mehr steigend, bleibe aber weiter auf hohem Niveau. Bei den Intensivbetten gehe es auch im Bezirk derzeit an die Kapazitätsgrenzen. Ohnehin, so ließ er durchblicken, verfüge der Berliner Norden nicht gerade über eine üppige Krankenhausausstattung. Und auch weil gerade eine Pandemie wütet, würden andere intensivmedizinische Behandlungen nicht verschwinden.

Nachverfolgung im Griff

Beim Nachverfolgen von Kontakten habe das Gesundheitsamt die Situation derzeit ganz gut im Griff, weil unter anderem einige Verantwortung dafür inzwischen an andere, etwa an Schulen übertragen wurde. Das ändere jedoch nichts an den Herausforderungen. Der Aufwand sei von Tag zu Tag unterschiedlich hoch. Das Amt sei auch weiter sieben Tage in der Woche besetzt, eine 40-Stunden-Woche schon deshalb für viele Mitarbeiter illusorisch, was aber nicht nur wegen des späteren Überstundenausgleichs akzeptiert werde, betonte Larscheid. Und nicht zuletzt würden sich fachfremde Kollegen besonders motiviert zeigen. Auch über die Weihnachtsfeiertage und Silvester laufe der Betrieb weiter. Denn Corona wird leider auch dann keine Pause machen.

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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