Vorbildliche Corona-Nachverfolgung im Bezirk
Lob aus Washington für Reinickendorfer Amtsarzt
Der Reinickendorfer Erfolg bei der Kontakt-Nachverfolgung und der Unterbrechung von Infektionsketten bei der Covid19-Krise wurde jetzt von der amerikanischen Tageszeitung „Washington Post“ gewürdigt.
Die größte Tageszeitung der US-Bundeshauptstadt, die „Washington Post“, berichtete in ihrer Ausgabe vom 25. Mai von ihrem Besuch im Reinickendorfer Corona-Lagezentrum: „Während sich die USA schwertun, die Coronavirus-Kontaktverfolgung einzuführen, hat Deutschland dies von Anfang an getan.“
Rückverfolgung von Kontakten
besonders wichtig
Der Reinickendorfer Ansatz der Spurverfolgung und Quarantäne sei keineswegs fehlerfrei, urteilt die Zeitung weiter. Dennoch funktioniere das System, wird Patrick Larscheid, Leiter des Gesundheitsamtes, zitiert: Die Rückverfolgung von Kontakten und die Quarantänen seien für die Eindämmung des Virus wichtiger gewesen als das weithin gelobte Viren-Testprogramm. „Testen ist schön, aber in Quarantäne macht dies keinen Unterschied", sagt Larscheid.
Reinickendorf begann im März mit dem Aufbau seines Teams zur Ermittlung von Kontaktpersonen. Mitarbeiter aus dem Bezirksamt wurden zeitweise ins Lagezentrum versetzt, um den Ausbruch der Pandemie zu verlangsamen.
Larscheid sagte der Washington Post, er rechne in den kommenden Wochen wieder mit einem Anstieg der Fälle. Aber obwohl niemand mit Sicherheit sagen könne, ob es eine zweite oder dritte Welle geben werde, ist er optimistisch: „Jetzt haben wir einen Weg damit umzugehen, der funktioniert, der bereits bewiesen hat, dass er funktioniert, sodass wir etwas besser schlafen als vorher.“
Infizierter Bezirksamtsmitarbeiter
in Schöneberger Klub unterwegs
Das Reinickendorfer Gesundheitsamt hatte auch einen der ersten Hotsports für Infektionen in Berlin ausgemacht. Nachdem klar war, dass ein infizierter Mitarbeiter des Bezirksamtes zuvor am 29. Februar den Schöneberger Musikklub „Trompete“ besucht hatte, konnten unter den dortigen Gästen insgesamt 17 Infizierte ausgemacht werden.
Larscheid hatte zudem deutlich vor dem allgemeinen Lockdown schon in der ersten März-Hälfte die „Einstellung des öffentlichen Lebens“ gefordert. Zu der Zeit waren in der deutschen Hauptstadt gerade mal Großveranstaltungen mit mehr als 1000 Menschen verboten. Der Artikel der Washington Post ist zu finden unter https://bwurl.de/1546.
Autor:Christian Schindler aus Reinickendorf |
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