Dezentrale Angebote dank Kooperation mit dem Heimatverein Reinickendorf
Mieterhilfe neu organisiert
Der für die Mieterberatung zuständige Stadtrat Sebastian Maack (AfD) hat ein neues Konzept für die Mieterberatung im Bezirk entwickelt: Angeboten werden jetzt mehr als 60 Stunden pro Woche dezentral in den Kiezen.
Maack ist der Ansicht, mit dem neuen Konzept „die bürgerfreundlichste Mieterberatung Berlins“ anbieten zu können. Partner des Bezirksamtes ist ab sofort der Heimatverein Reinickendorf, der montags bis freitags von 9 bis 17 Uhr unter 214 58 27 22 für Bürger erreichbar ist, die eine Erstberatung zu Mietrechtsfragen wünschen. Laut Volker Rhinow, Vorsitzender des Reinickendorfer Heimatvereins, kann dann innerhalb weniger Tage ein Treffen des Interessierten mit einem auf Mietrecht spezialisierten Anwalt in öffentlichen Räumen organisiert werden.
Die bisherigen Beratungsangebote des Berliner Mietervereins montags von 13 bis 15 Uhr und mittwochs von 16.30 bis 18.30 Uhr im Raum 22 des Rathauses, Eichborndamm 215-239 sowie donnerstags von 14 bis 16 Uhr im Bürgeramt Märkisches Viertel, Wilhelmsruher Damm 142c, bleiben bestehen. Auch für dieses Angebot können Termine telefonisch über den Heimatverein abgesprochen werden.
Bisher wurden Beratungen
kaum genutzt
Hintergrund der Veränderung ist die Kritik anderer Parteien an der bisherigen Beratung. Deren Termine waren oft nicht ausgebucht, nichtmal die vom Bezirksamt bisher vorgesehenen 14.500 Euro jährlich wurden komplett ausgeschöpft. Dabei bekommen die Berliner Bezirke angesichts des angespannten Wohnungsmarktes in der Stadt vom Senat mittlerweile 100.000 Euro pro Jahr, um eine kostenlose Erstberatung für Mieter anbieten zu können. Im Nachbarbezirk Spandau werden diese Mittel komplett genutzt, die über den Bezirk verteilten Beratungsangebote mehrerer Mietervereine gut angenommen.
Der von Maack zunächst geäußerten Ansicht, die nicht ausgenutzte Beratung lasse auf fehlenden Bedarf schließen, hatten insbesondere Vertreter der Linken und der SPD widersprochen. Sie vermuteten, dass viele Betroffene den Weg ins Rathaus scheuten, und der Standort im Märkischen Viertel wenig sinnvoll sei, da dort der größte Vermieter die städtische Wohnungsbaugesellschaft Gesobau sei, die als kommunales Unternehmen grundsätzlich fairer mit Mietern umgehe als ausschließlich am Profit interessierte Konzerne oder auch Einzelvermieter.
Termin nach Wunsch
Mit dem neuen Konzept ist das anders. Beim Heimatverein Reinickendorf werden die gewünschte Uhrzeit und der Ortsteil, in dem die Beratung stattfinden soll, aufgenommen. Dann wird geklärt, welcher erfahrene Anwalt mit Schwerpunkt Mietrecht diese Beratung anbieten kann. Anschließend erfolgt eine Rückmeldung an den Bürger. Oder es werden alternativ die bestehenden Beratungsangebote des Berliner Mietervereins gebucht, wodurch auch bei diesem eine bessere Auslastung erwartet wird.
Maack zeigt sich begeistert: „Wir kommen mit unseren Leistungen zum Bürger und berücksichtigen dabei möglichst dessen Terminwünsche. Wir nehmen damit besonders Rücksicht auf Berufstätige und Familien, die bisher ihre Tagesplanung an den Öffnungszeiten der Beratung orientieren mussten. Jetzt können sie die Beratung an passender Stelle in den Tagesablauf einfügen.“ Die neue Kooperation zwischen Bezirksamt und Heimatverein ist zunächst bis Ende 2021 vereinbart.
Der Heimatverein Reinickendorf hat sich 2017 gegründet mit dem Ziel, Interessierten „unser schönes Reinickendorf näherzubringen“. Gelegentlich hat er in der kurzen Zeit seines Bestehens auch Mieterberatungen organisiert. Außerhalb der Telefonzeit können Termine für die Mieterberatung unter info@heimatverein-reinickendorf.deangefragt werden. Informationen über den Verein selbst gibt es unter www.heimatverein-reinickendorf.de.
Autor:Christian Schindler aus Reinickendorf |
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