Windräder im Tegeler Forst?
Studie benennt Flächen in Reinickendorf

Impression aus dem Tegeler Forst. Auch Waldgebiete sind in der Potenzialstudie für Windräder nicht tabu. | Foto: Thomas Frey
  • Impression aus dem Tegeler Forst. Auch Waldgebiete sind in der Potenzialstudie für Windräder nicht tabu.
  • Foto: Thomas Frey
  • hochgeladen von Thomas Frey

Am 9. Januar hat der Senat das Ergebnis einer Untersuchung zu möglichen Flächen für Windenergieanlagen in Berlin vorgestellt. Auch Standorte in Reinickendorf sind dort aufgelistet.

Zum einen geht es um ein Areal, das sich nördlich des ehemaligen Flughafengeländes bis in die Nähe des Flughafensees erstreckt. Ein weiteres, Tegel II benanntes Gebiet umfasst mehrere Flächen im Tegeler Forst. Vor allem im Hermsdorfer Forst befindet sich auch der dritte potenzielle Standort. Er läuft unter der Bezeichnung "Tegel, Heiligensee". Außerdem würde der Bezirk noch von einer möglichen Einzelanlage im Bereich Blankenfelde und Lübars berührt.

Der Hintergrund für die Studie war das Windenergiegesetz der Bundesregierung. Es verpflichtet alle Bundesländer dazu, Areale für die Nutzung von Windkraftanlagen auszuweisen. Berlin und die anderen Stadtstaaten sollen dafür bis 2027 eine Zielmarke von 0,25 Prozent der Landesfläche benennen. Bis 2032 sollen es 0,5 Prozent sein. Die Untersuchung ermittelte zunächst 53 mögliche Großflächen, von denen am Ende 31 übrig blieben. Eingeräumt wurde bereits in der Erhebung, dass für fast alle avisierten Gebiete ein Konfliktrisiko besteht, das als "sehr hoch" (Note 5), beziehungsweise "sich überlagernd, sehr hoch" (Note 6) bewertet wird. Bei Tegel I wird unter anderem auf das Vorkommen windenergiesensibler Vogel- und Fledermausarten verwiesen. Auch Wasserschutz und Denkmalschutz sowie der noch immer bestehende Hubschrauber-Flugbetrieb durch die Bundeswehr in Tegel-Nord spielen eine Rolle. Trotzdem schneidet dieser Standort mit einem angegebenen Konfliktrisiko von 4,74 noch ganz gut ab. Denn für Tegel II lautet dieser Wert 5,93, für Heiligensee 5,58.

Hier geht es neben Vogel- oder Naturschutz vor allem um den Wald. In den Potenzialflächen fänden sich bis zu 15 Baumarten, die in der Regel deutlich älter als 120 Jahre seien, hieß es bei Tegel II. Für den Bereich Heiligensee, Tegel wurde angemerkt, dass das gesamte Revier sehr erosionsgefährdet sei, "insbesondere, wenn es durch eine zusätzliche Erschließung zur Öffnung von Waldbeständen kommt".

Das Ergebnis der Studie stelle Flächen dar, die theoretisch als Potenzial gelten, erklärte Stadtentwicklungsstadträtin Korinna Stephan (Bündnis 90/Die Grünen) auf Nachfrage der Berliner Woche. Die Bezirke müssten jetzt im Detail untersuchen, ob sie geeignet seien.

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

52 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Schonende Verfahren für Ihre Rückengesundheit werden am 19. März vorgestellt. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Informationen für Patienten
Minimal-Invasive Wirbelsäulenchirurgie

Leiden Sie unter anhaltenden Rückenschmerzen oder Wirbelsäulenbeschwerden? Moderne minimal-invasive Operationsverfahren ermöglichen eine schonendere Behandlung mit schnelleren Genesungszeiten. Erfahren Sie mehr über innovative Therapiemöglichkeiten bei unserem Infoabend mit Dr. (Univ. Kermanshah) Kamran Yawari, Teamchefarzt des Caritas Wirbelsäulenzentrums. In seinem Vortrag erläutert er die Vorteile minimal-invasiver Wirbelsäulenchirurgie und zeigt auf, wann und für wen diese Methoden sinnvoll...

  • Reinickendorf
  • 18.02.25
  • 224× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es gibt und wie moderne Behandlungsmöglichkeiten helfen können.  | Foto: pixel-shot.com, Leonid Yastremskiy

Proktologie: Ende gut, alles gut!

Unser Darm ist mit seinen 5 bis 7 Metern Länge ein wahres Wunderwerk unseres Körpers. Doch wenn es am Ende des Darms zu Erkrankungen kommt, kann das die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen – auch wenn man es nicht sieht. Aus Scham werden diese Probleme oft verschwiegen, dabei gibt es in den meisten Fällen gute Behandlungsmöglichkeiten. Wir laden Sie herzlich zu unserem Informationsabend ein! Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es...

  • Reinickendorf
  • 19.02.25
  • 186× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Patienten fragen
Steine in der Gallenblase – was nun?

Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem. Etwa jede fünfte Person in Europa ist betroffen, und fast die Hälfte entwickelt im Laufe des Lebens Beschwerden. Diese äußern sich meist in Form von wiederkehrenden Schmerzen, insbesondere im rechten Oberbauch. In einigen Fällen können Gallensteine zu ernsthaften Komplikationen wie einer Entzündung der Gallenblase führen. Die bevorzugte Therapie bei Beschwerden ist die operative Entfernung der Gallenblase – in der Regel...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 571× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 1.163× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.