Kein Geld da
Senat stoppt geplanten Radschnellweg durch Reinickendorf

Auch durch die Berliner Straße sollte der geplante Reinickendorfer Radschnellweg verlaufen.  | Foto: infraVelo
  • Auch durch die Berliner Straße sollte der geplante Reinickendorfer Radschnellweg verlaufen.
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Auf der Webseite der landeseigenen infraVelo GmbH konnten auch noch Tage nach der Entscheidung alle vorgesehenen Berliner Radschnellverbindungen abgerufen werden. Auch die Nummer 10, die Reinickendorf-Route. Dabei ist seit Anfang August klar: Nicht nur diese, sondern die meisten Fahrradautobahnen wird es in absehbarer Zeit nicht geben.

Der Senat hat fast alle Vorhaben erst einmal gestoppt. Begründet wurde das mit der aktuell sehr angespannten Haushaltslage. Die Reinickendorf-Route sollte über knapp elf Kilometer von Heiligensee zum künftigen Schumacher Quartier verlaufen. Die Trassenführung stieß aber schnell auf Kritik. Das galt speziell für den Bereich rund um den U-Bahnhof Alt-Tegel. Dass die Strecke an diesem Knotenpunkt für den öffentlichen Nahverkehr vorbeiführen sollte, hielten selbst Bezirksverordnete der Grünen für keine besonders gute Idee. Deutlich wurde das bereits vor zwei Jahren bei einer Anhörung mit Vertretern von infraVelo im Verkehrsausschuss.

Dass das Thema jetzt vom Tisch ist, erfreute vor allem die CDU im Bezirk. Das sei "eine gute Nachricht", erklärten die Abgeordneten Stephan Schmidt und Björn Wohlert. Nach ihren Angaben hätten die Pläne dazu geführt, dass pro Fahrtrichtung eine Fahrspur oder insgesamt rund 100 Parkplätze in der Berliner Straße weggefallen wären, bei einer Option hätte sogar beides gedroht. "Das hätte der Verkehr in Tegel nicht verkraftet." Der Bezirksverordnete Felix Schönebeck verwies auf die Folgen für Anwohner und Kunden des lokalen Einzelhandels. Eine Mobilitätsuntersuchung müsse alle Verkehrsteilnehmer und Verkehrsmittel in den Blick nehmen, statt mit einer einseitigen Planung einen Fahrradweg durchzusetzen.

Auch die "Mitte – Tegel – Spandau"-Route hätte den Bezirk im Bereich des ehemaligen Flughafens berührt. Sie wurde ebenfalls auf Eis gelegt. Lediglich die Radschnellverbindung durch den Grunewald wird laut Senatsverwaltung weiter "priorisiert". Zumindest in der Planung bleiben die West-Route vom S-Bahnhof Tiergarten nach Spandau sowie die Ost-Route nach Marzahn-Hellersdorf.

Kritik an der Entscheidung kommt vor allem von der Initiative Changing Cities: "Wir haben einen Senat, der nicht versteht, dass jeder Mensch, der das Auto stehen lässt und aufs Fahrrad umsteigt, eine Bereicherung für den Kfz-Verkehr ist und für alle, die wirklich auf das Auto angewiesen sind."

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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