Hertha Stadion
Vereinsführung fordert Sonderbehandlung

Bei der Vorstellung des Stadionkonzeptes von Hertha BSC im Sportausschuss der BVV Charlottenburg-Wilmersdorf am 6. Juni 2019 wurde viel gesagt – aber leider nicht viel Neues! Wieder einmal wurden, anstatt auf die bekannten Probleme einzugehen, bereits debattierte und lange ausgeschlossene Lösungen von der Vereinsführung von Hertha BSC vorgeschlagen.

 Die Hauptaufgabe der BVV ist es aber, bestehende Gesetze und Verordnungen umzusetzen und die Verwaltung bei ihrer Aufgabenbewältigung zu kontrollieren. Eines dieser Gesetze ist das Zweckentfremdungsverbot. Dies bedeutet, dass abgerissener Wohnraum an anderer Stelle ersetzt werden muss. Um das neue Stadion an der gewünschten Stelle zu verwirklichen, müssten 24 Wohnungen in genossenschaftlichem Besitz abgerissen werden. Die „Ausgleichsstandorte“, die von Hertha ins Gespräch gebracht wurden, sind aber nicht bebaubar: Die vorgesehene Fläche ist eine Grünfläche.

Auch zum Bedauern der FDP-Fraktion werden in Charlottenburg-Wilmersdorf Grünflächen und Brachflächen aus politischen Gründen (Bürgerbegehren) nicht bebaut. Aufgrund dieser Tatsache wurden bereits mehrere Bauprojekte nicht umgesetzt. Die FDP-Fraktion möchte diesen Umstand zukünftig in Bezug auf Brachflächen ändern, kann aber auch nachvollziehen, dass das Bezirksamt keinem Unternehmen (Hertha ist eine GmbH & Co. KG) eine Vorzugsbehandlung einräumen kann. Dieser Umstand ist Hertha seit Beginn der Debatte bekannt. Die Verantwortlichen wurden mehrmals darauf hingewiesen. Seither wird dieser Fakt aber ignoriert.

Auch hat die Genossenschaft – als Eigentümer des bestehenden Wohnhauses – durchaus das Recht einen Verkauf abzulehnen und ihr Eigentum, falls gewollt, zu behalten. Aufgrund der Wortmeldungen der Anwohner scheinen die Verhandlungen stark ins Stocken geraten zu sein. Ebenfalls müsste für eine
Stadionbebauung auf einem Nachbargrundstück ein Ausbildungszentrum teilweise abgerissen werden und auf demselben Grundstück dann eine erhebliche Nachverdichtung erfolgen. Solch ein Vorgehen wurde bei anderen Bauprojekten ebenfalls untersagt.

Dies sind für die FDP-Fraktion die Hauptgründe, weshalb ein neues Stadion am präferierten Standort nicht möglich – und politisch auch nicht – umzusetzen sind. Politik kann und darf sich nicht in solch strittige Eigentumsfragen einmischen!

Im weiteren Verlauf der Debatte wich der Vertreter von Hertha BSC bei vielen weiteren Detailfragen aus und zog dubiose Vergleiche aus den USA und England heran, die zwar eine populistische Wirkung hatten, aber nicht mit der deutschen Rechtsprechung zu vereinbaren sind. Dies zeigt, dass die offene
Kommunikation gegenüber der BVV nicht gewährleistet wurde. Auch anwesende Anwohner zeigten sich enttäuscht von der mangelhaften Kommunikation des beliebten Vereins.
 
Maximilian Rexrodt, Mitglied des Sportausschusses:
„Für mich gehört Hertha zu Berlin. Bei all meinen persönlichen Gefühlen für diesen Verein müssen aber dennoch politische und rechtliche Rahmenbedingungen eingehalten werden. Eine Sonderbehandlung kann Hertha BSC hier nicht verlangen, die Stadt stand Hertha in schwierigen Zeiten immer zur Seite. Dem Verein sind die Probleme seit langem bekannt, dennoch wurde bis heute nicht konstruktiv gehandelt, sondern ausschließlich alte und bereits ausgeschlossene Ideen präsentiert. Der Verein arbeitet nicht an einer Lösung, sondern argumentiert ausschließlich mit seiner Beliebtheit. In der angespannten Wohnungsmarktsituation deser Stadt geht aber die Bewahrung von Wohnungsbestand vor Stadionneubau.“

Autor:

FDP-Fraktion Charlottenburg-Wilmersdorf aus Charlottenburg-Wilmersdorf

Otto-Suhr-Allee 100, 10585 Berlin
+49 30 902914909
info@fdp-fraktion-cw.de
Webseite von FDP-Fraktion Charlottenburg-Wilmersdorf
FDP-Fraktion Charlottenburg-Wilmersdorf auf Facebook
following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Folgen Sie diesem Profil als Erste/r

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Für rund 258.000 Haushalte in Berlin Charlottenburg-Wilmersdorf, Mitte und Steglitz-Zehlendorf baut die Telekom Glasfaserleitungen aus.  | Foto: Telekom

Glasfaser-Internet hier im Bezirk
Telekom bietet 258.000 Haushalten einen Anschluss ans Glasfasernetz

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten in den Bezirken Charlottenburg-Wilmersdorf, Mitte und Steglitz-Zehlendorf. Damit können nun insgesamt rund 258.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant die Telekom insgesamt zwei Millionen Anschlüsse in Berlin zu...

  • Zehlendorf
  • 20.01.25
  • 189× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 2.966× gelesen
BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 2.314× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 2.907× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 3.830× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.