So klingt Berlin
Museen in Charlottenburg-Wilmersdorf laden für 26. August zu Langen Nacht ein
Nachtschwärmer aufgepasst! Die Lange Nacht der Museen steht vor der Tür. Für Sonnabend, 26. August, laden 75 Museen unter dem Motto "Sound of Berlin" zu rund 750 Veranstaltungen ein. Und auch wer Charlottenburg-Wilmersdorf nicht verlassen will, findet jede Menge Angebote zum Anschauen, Zuhören und Mitmachen. Hier eine Übersicht:
Allein rund um das Schloss Charlottenburg kann man einen ganzen Abend verbringen. Das Schloss Charlottenburg selbst lädt zu verschiedenen Expressführungen ein: Es geht ums "koloniale Erbe – Stimme und Klang", um Musik am Hof von Königin Luise und am Hof von Königin Charlotte. Zudem können die Sonderausstellungen zum Thema Kolonialismus besucht werden, dazu gehört auch die Installation "This is not only hi(s)story. This is OUR STORY" von Nando Nkrumah, die das Reiterstandbild des Kurfürsten Friedrich Wilhelm mit vier virtuellen Statuen umstellt und Stimmen und Töne in den Ehrenhof projiziert. Thematisiert wird damit die Beteiligung Brandenburg-Preußens am Versklavungshandel zur Zeit des "Großen Kurfürsten".
Nur ein paar Schritte vom Schloss entfernt hat die Abguss-Sammlung Antiker Plastik,Schloßstraße 69b, ebenfalls für Besucher geöffnet. Rund 2000 Gipsabgüsse griechischer und römischer Skulpturen können Besucher bestaunen. Zudem finden um 18, 20.15 und 22.30 Uhr Führungen durch die Sonderausstellung "Hautnah – Unter die Haut" statt, die anlässlich des 75. Gründungsjubiläums der Freien Universität die Schubladen und Schränke der universitären Sammlungen öffnet und so einen Einblick in Forschung und Lehre bietet.
Gleich neben der Abguss-Sammlung befindet sich das Bröhan-Museum, Schloßstraße 1a, das zu verschiedenen Expressführungen durch die Sammlung des Hauses sowie zu den Sonderausstellungen "Das Ende der Malerei. Karl Hagemeister und die Malerei heute" und zu Margarete Heymann-Lobenstein und ihren Keramikwerkstätten einlädt. In der mobile DesignBox können Schmuckstücke in maritimer Optik gestaltet werden, und bei der Aktion "Lange Nacht der Lügen – Finde den Fehler" sind Besucher eingeladen, merkwürdige Objekte zu entdecken, die sich zwischen den Ausstellungsstücken versteckt haben. "Magische Klänge", die Samira Aly auf ihrem E-Cello kreiert, runden den Museumsbesuch ab.
An der Bushaltestelle Luisenplatz/Schloss Charlottenburg am Spandauer Damm wartet der Verein Gaslicht-Kultur auf Fahrgäste. Vom Doppeldeckerbus aus können Gaslaternen in den Straßen Charlottenburgs entdeckt werden. Zudem gibt es Wissenswertes über Berlins 200-jährige Beleuchtungskultur zu erfahren. Die Touren starten ab 21 Uhr alle 30 Minuten, die letzte um 0.30 Uhr. Um 22.45 und 23.45 Uhr wird die Schaltung moderner Gasleuchten demonstriert.
Nur einen kurzen Weg muss man zum Käthe-Kollwitz-Museum, Spandauer Damm 10, zurücklegen. Dort erwarten Besucher Kurzführungen durch die Sammlung „Aber Kunst ist es doch“, ein Konzert mit Lecture-Performance und eine Weinverkostung.
Am Spreebogen 9 befindet sich die Bildgießerei Hermann Noack, die von 19 bis 21 Uhr alle 30 Minuten bei einer Führung erkundet werden kann. Jeweils 25 Besucher können teilnehmen, Anmeldungen sind ab eine Stunde vorher möglich. Wer zuerst kommt, mahlt zuerst. Zudem kann eine Ausstellung mit Werken der deutsch-russischen Bildhauerin Anna Bogouchevskaia besucht werden. Die Werke entstanden zwischen 2019 und 2021 wurden in Aluminium, Neusilber und Bronze gegossen und stellen vor allem Wasser in seinen verschiedenen Aggregatzuständen sowie Pflanzen und Tier dar.
Ganz dem Motto der Langen Nacht "Sounds of Berlin" hat sich das das Bauhaus-Archiv / Museum für Gestaltung in der Knesebeckstraße 1 verschrieben. Den ganzen Abend lang können sich Besucher auf Musik, Tanz und Performances freuen. Über seine Social-Media-Kanäle hatte das Museum Kreative und Kulturschaffende eingeladen, "im Geist des Bauhauses und der Moderne einen Abend voller Klang, Sound, Musik, Sprache und Kreativität zu gestalten". Von 17 bis 19 Uhr findet zudem eine Bauhaus-Werkstatt statt, bei der Kolbenflöten gebaut werden.
Live-Musik die ganze Nacht lang gibt es in der Eingangshalle des U-Bahnhofs Olympiastadion, wo das Berliner-U-Bahn-Museum zu finden ist. Besucher sind eingeladen, 100 Jahre Berliner U-Bahn-Geschichte zum Anfassen zu erleben.
Etwas zu gewinnen, gibt es im Ausstellungshaus C/O Berlin, Hardenbergstraße 22–24, – Freikarten für C/O Berlin. Alles, was man dafür tun muss: ein Selfie im Stile der Ausstellung "Are, Bure, Boke" von Daido Moriyama machen und mit entsprechendem Hashtag auf Instagram verlinken. Neben der Ausstellung von Moriyama werden bei Expressführungen auch die Werke von Jochen Lempert und Farah Al Qasimi vorgestellt, die derzeit mit Sonderausstellungen im C/O Berlin vertreten sind. Ab 20 Uhr gibt es auf der Terrasse vor dem Amerika-Haus soulige Musik von Aka Kelzz.
Sich kreativ mit Exilgedichten und Liedertexten auseinandersetzen können sich Besucher in der Werkstatt Exilmuseum in der Fasanenstraße 24. Wer erfahren will, was ein Exilmuseum ist, sollte die Expressführungen nicht verpassen, die zwischen 18.30 und 23.30 Uhr alle 60 Minuten starten. Dauer: zirka 15 Minuten. Musikalisch wird den 1920er- und 1930er-Jahren gehuldigt – zum einen mit Werken von Kurt Tucholsky, Bertolt Brecht, Kurt Weill und Hanns Eisler, die Anne Helm bei halbstündigen Konzerten um 20 und 22 Uhr darbietet, zum anderen mit Swing und Jazz von Billie Holiday, Irving Berlin und anderen, die DJ Owl Bowlly ab 22.30 auflegt.
Tickets für die Lange Nacht der Museen für zwölf, ermäßigt zehn Euro sowie kostenlose Kindertickets gibt es unter shop.langenachtdermuseen.berlin. Weitere Informationen und teilnehmende Museen finden sich unter www.lange-nacht-der-museen.de.
Autor:Simone Gogol-Grützner aus Zehlendorf |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.