"Sie hat tiefe Spuren hinterlassen"
Trauer um Ingrid Stahmer

Das Bezirksamt trauert um Ingrid Stahmer. Die frühere Sozialstadträtin und Vizebürgermeisterin starb Ende August im Alter von 77 Jahren.

Ingrid Stahmer stammte aus dem österreichischen Mittersill, wuchs in Bremen auf. Die gelernte Sozialarbeiterin arbeitete von 1971 an in der Berliner Senatsverwaltung für Familie, Jugend und Sport als Leiterin der Kindertagesstättenaufsicht. Ihre berufliche Herkunft war prägend für ihren Wunsch, in die Politik zu gehen und dort für ihre Anliegen zu kämpfen. 1981 wurde die SPD-Politikerin schließlich Sozialstadträtin und stellvertretende Bezirksbürgermeisterin im damals noch eigenständigen Bezirk Charlottenburg. Ingrid Stahmer galt Weggefährten und Freunden als streitbar und beherzt. Viele hoben auch immer wieder ihren fairen, sachlichen Stil hervor, wenn es um streitbare Themen ging. 

Die Politikerin galt lange Jahre als das soziale Gewissen Berlins, auch der Kampf um die Frauenrechte lag ihr am Herzen. Von 1989 bis 1999 gehörte Stahmer dem Berliner Senat an und war dort Sentorin für Soziales, Gesundheit, Schule, Jugend und Sport. 1995 führte sie die SPD als Spitzenkandidatin in die Abgeordnetenhauswahl. Vorher hatte sie sich bei einer parteiinternen Wahl gegen den früheren Regierenden Bürgermeister Walter Momper durchgesetzt. Trotz der Wahlniederlage der SPD blieb Stahmer Mitglied der großen Koalition unter dem Regierenden Bürgermeister Eberhard Diepgen (CDU). 1999 zog sie sich aus der ersten Reihe der Politik zurück und arbeitete als Trainerin für Gruppen-und Organisationsdynamik. "Ingrid Stahmer hat in der Bezirkspolitik und Landespolitik tiefe Spuren hinterlassen", würdigt Bürgermeister Reinhard Naumann (SPD) seine Parteigenossin. "Als Kämpferin für Chancengleichheit war sie für die Menschen und auch für mich ein Vorbild. Wir werden sie alle sehr vermissen." Ingrid Stahmer starb am 30. August im Alter von 77 Jahren.

Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

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