Ergreifende Worte
30 Jahre Mauerfall: BVV-Mitglieder gedenken der Todesopfer
Anlässlich des 58. Jahrestages des Mauerbaus haben Annegret Hansen, SPD-Vorsteherin der Bezirksverordnetenversammlung Charlottenburg-Wilmersdorf, und Stadtrat Arne Herz (CDU) am 13. August einen Kranz am Gedenkstein „Den Opfern des Stalinismus“ auf dem Steinplatz niedergelegt.
Hansen fand ergreifende Worte, erinnerte exemplarisch an einen 30-jährigen Unbekannten, der beim Versuch zu flüchten in der Spree ertrunken ist; an ein einjähriges Kind, das auf der Flucht im Kofferraum erstickt ist; und an eine 80-jährige Frau, die fliehen wollte, den Sprung aus dem Fenster aber nicht überlebt hat. "Wie groß muss ihre Angst gewesen sein?", fragte Hansen in die kleine Runde, die sich vor dem Gedenkstein versammelt hatte.
"Am 9. November werden wir den 30. Jahrestag des Falls der Mauer feiern. Heute gilt unser Gedenken den Opfern dieser unmenschlichen Grenze. Vor 58 Jahren begann es mit kilometerweit gespanntem Stacheldraht, Betonplatten und Hohlblocksteinen, die eigentlich für den Wohnungsbau vorgesehen waren. 17 Millionen Menschen waren plötzlich daran gehindert, sich frei zu bewegen, Familien wurden auseinandergerissen, Freundschaften getrennt. Wir gedenken der Toten und Verletzen, die der mörderische Schießbefehl forderte. Aber auch derer, deren Flucht misslang oder deren Vorbereitungen an die Stasi verraten wurden. Sie litten, mitunter jahrelang, in den Gefängnissen und Zuchthäusern der DDR, hier seien Hohenschönhausen und Bautzen stellvertretend genannt. Heute werden wieder Mauern errichtet, an Grenzen wird geschossen, wir hoffen, dass auch diese Mauern irgendwann fallen werden", sagte Annegret Hansen.
Autor:Matthias Vogel aus Charlottenburg |
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