Zum Bedenken
Anmerkung zu den städtische Ausländerlagern in Berlin (3)

Leider erwies sich die Abteilung NS-Zwangsarbeit der Topographie des Terror nicht gerade als hilfreich in der fachlichen Auseinandersetzung, was sich darin dokumentierte, dass die Mitglieder der Gedenktafelkommission die Stellungnahme der Leiterin Frau Dr. Glauning vom 12.09. 2019, völlig zu Recht als irrelevant zurückwiesen haben. 
Reicht es wirklich aus nur zu sagen, daß Bezirksamt Wilmersdorf bezeichnete sein eigenes Zwangsarbeiterlager als 'städtisches Lager'? "(...) Wir können also feststellen, dass sich in der Wilhelmsaue 40 ein Zwangsarbeiterlager befand, über das der Bezirk nach eigenen Ermessen verfügte." Soweit die einzige konkrete Aussage von Frau Dr. Glauning, Leiterin der Abteilung NS-Zwangsarbeit / Topographie des Terror (Schreiben an die Gedenktafelkommission vom 12.09.2019). 
Auch die" Geheimstudie", welche Dr. Cord Pagenstecher für die Berliner Geschichtswerkstatt, zur Bestätigung, dass das Bezirksamt Wilmersdorf ein "Städtisches Ausländerlager für Aufgabenstellung im Verwaltungsinteresse" hatte, erstellte, ist mehr als bedenklich. Es wäre besser, sie bliebe das was sie ist: "Geheim". 
Seit 2015 liegt die Forderung vor, gemeinsam in einen Gedanken- und Informationsaustausch zur sachlichen Klärung der anstehenden Fragen einzutreten, aber NS-Zwangsarbeit /Topographie des Terror und Berliner Geschichtswerkstatt lehnten ab.

Man bestand und besteht darauf, daß nur sie in der Lage sind, die Dokumente fachwissenschaftlich zu bewerten. Sie haben die Dokumente nicht bewertet, nein, sie haben die Dokumente im Sinne eines vorgegriffenen, ihres gewünschten Ergebnis interpretiert. Getroffene Aussagen, nur Topographie des Terror und Berliner Geschichtswerkstatt seien in der Lage die Dokumente zu bewerten, denn sie seien die führenden Fachexperten, hat sie blind gemacht gegen Kenntnisse welche andere haben. Das ständige Berufen auf Titel, Funktion und Institution stellt nun einmal keinen fachwissenschaftlichen Beweis dar.

Wenn neue Erkenntnisse, zum Teil mit auf Grundlage ihrer Aussagen gewonnen werden, so sollte es doch völlig normal sein, dass man dies akzeptiert, in Dialog tritt und gemeinsam an einer Lösung arbeitet. Auch die Anbringen einer provisorischen Gedenktafel am Standort Wilhelmsaue 40 ist Ausdruck des völligen Unvermögen eines sachlichen Dialog und ein Symbol von Rechthaberei.

Man agierte so wie es Christian Morgenstern trefflich beschrieben hat:a) "Unverständlich bleibt ihm alles dort, von dem ersten bis zum letzten Wort." (Das Böhmische Dorf.)b) "Weil so schließt er messerscharf, nicht sein kann, was nicht sein darf." (Die unmögliche Tatsache.)Nichts spricht gegen eine Gedenktafel am Standort Wilhelmsaue 40, sie sollte aber den tatsächlichen Wissensstand entsprechen. Aber keine Gedenktafel für ein vom Bezirksamt Wilmersdorf geleitetes" Städtisches Ausländerlager für Aufgabenstellung im Verwaltungsinteresse". Über Formulierung kann man schnell sich einigen, so wie bei der Gedenktafel für alle in Wilmersdorf bekannten Zwangsarbeiterlager am Standort Wallenbergstraße. Ein Ansatz zur Diskussion:"Hier befand sich seit 1942 ein Städtisches Ausländerlager, dessen Bewohner auch zur Zwangsarbeit für das damaligen Bezirksamt herangezogen wurden."

Autor:

Stefan Knobloch aus Charlottenburg

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