Über 1300 Einwendungen
Anwohner wollen aktuelle Planungen für Autobahndreieck Funkturm stoppen
Jahrelang Staus in Wohngebieten, Verkehrslärm und Dreck – damit müssen die Anwohner im Bereich des Autobahndreiecks Funkturm während der Neubauarbeiten rechnen. Doch nicht nur das: Auch nach den Bauarbeiten ist Stress vorprogrammiert. Denn es ist geplant, die Ein- und Ausfahrt an der Halenseestraße zu schließen. Dagegen setzen sich viele Betroffene mit Einwendungen zur Wehr.
Mehr als 1300 Einwendungen gegen den Neubau Autobahndreieck Funkturm haben Vertreter des Kiezbündnisses Klausenerplatz, des Siedlervereins Eichkamp und der Initiative Westend kürzlich an Stadtrat Fabian Schmitz-Grethlein (SPD) als Vertreter des Bezirks-amtes übergeben. Damit äußern sich die Anwohner gegen das Vorhaben, für das die Planungsunterlagen bis Mitte Februar öffentliche auslagen. Kritisiert werden erhebliche Mängel. Wolfgang Neumann vom Vorstand des Kiezbündnisses erklärt, dass die vorliegenden Planungen trotz vieler Vorgespräche eher zu noch mehr Fahrzeugverkehr in der Stadt und in Wohngebieten führen würden. „Klimaschutz, Lärmschutz und Gesundheitsschutz spielen dabei offenbar eine untergeordnete Rolle“, sagt Neumann.
Konkret wehren sich die Bürger zum einen gegen die geplante Schließungen der Aus- und Zufahrten an der Halenseestraße. „Wenn diese Möglichkeiten zum Verlassen und Befahren der A100 künftig wegfallen, landet der Verkehr unweigerlich über die Knobelsdorffbrücke in den Wohnkiezen“, prophezeit Neumann. Ein anderer Einwand richtet sich gegen die Planung der Umbauphase selbst. Die Deges als beauftragtes Unternehmen will während der gesamten Bauphase alle neun Ein- und Ausfahrten komplett schließen. Das würde fünf Jahre Dauerbelastung für die Anlieger bedeuten. „Wir fordern, die Möglichkeit der Teilschließung zu prüfen“.
Bei der Übergabe der Einwendungen an Schmitz-Grethlein machte der Stadtrat deutlich, dass der Bezirk im Grunde die Forderungen der Bürger unterstützt. Das ganze Vorhaben passe in dieser Form nicht mehr in die heutige Zeit, in der eine Verkehrswende aus klimapolitischen Gründen dringend erforderlich sei.
Die Einwendungen werden nun an das Fernstraßenbundesamt in Leipzig weitergeleitet, das für die Planfeststellung zuständig ist. Dort werden sie geprüft und wenn sie nicht ausreichend berücksichtigt werden, kann dagegen geklagt werden.
Autor:Karla Rabe aus Steglitz |
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