Die Berliner warten weiter
Bürgerämter zwei Stunden länger geöffnet

Seit 1. August sind die drei Bürgerämter 37 statt wie bisher 35 Stunden pro Woche geöffnet. Termine müssen aber weiterhin vereinbart werden. Für eine Sprechstunde am Sonnabend fehlt das Personal.

In den Bürgerämtern ist die Nachfrage nach Terminen weiterhin hoch. Mitunter müssen die Bürger mit wochenlangen Wartezeiten für Dienstleistungen wie etwa der Verlängerung ihres Personalausweises rechnen. Im Bürgeramt am Hohenzollerndamm zum Beispiel gibt es bis September keinen freien Termin.

Um das Terminangebot zu erweitern, bieten die Bürgerämter Hohenzollerndamm, Heerstraße und Wilmersdorfer Straße (Wilma) seit August wöchentliche Öffnungszeiten von 37 Stunden an. „Damit wurde das Serviceangebot um zwei Stunden erhöht“, teilt das Bezirksamt mit. Extra Personal wurde dafür nicht eingestellt. „Die verlängerten Öffnungszeiten werden durch interne Umorganisation ermöglicht“, sagt Arne Herz (CDU), Stadtrat für Bürgerdienste. Termine müssen aber weiterhin online oder über die Telefonnummer ¿115 vereinbart werden. Laut Bezirksamt wäre eine zusätzliche Sonnabend-Sprechstunde eine Möglichkeit, um die Bearbeitungsrückstände abzubauen. „Um diese langfristig einzuführen, bedarf es aber zusätzlichen Personals“, so Herz. „Die Mitarbeiter können nicht dauernd über ihre vertragliche Arbeitszeit hinaus eingesetzt werden. Wir prüfen aber gerade mehrere Optionen, um weitere Termine zu generieren.“ Die FDP begrüßt die erweiterten Sprechzeiten. „Es ist erfreulich, dass nach monatelanger Hängepartie um die Situation der Bürgerämter nun endlich ein erster Schritt in Richtung Verbesserung gemacht wurde“, sagt Fraktionschef Felix Recke. Der Senat habe die Bezirke hier lange Zeit allein gelassen. „Vom Bezirksamt hätten wir uns jedoch gewünscht, dass man auch wieder eine Samstags-Sprechstunde einführt.“ Ebenso bleibe unklar, wie man mittelfristig strukturelle Probleme der Ämter lösen wolle. Allein durch längere Öffnungszeiten lasse sich das Problem nicht lösen, dass der nächste freie Termin erst Ende September zur Verfügung stehe. Laut Innensenat fielen im Notbetrieb der Pandemie rund 250 000 Termine in den Bürgerämtern aus. Eine einheitliche Regelung zur Entlastung der Ämter wurde nicht beschlossen, nur eine freiwillige Öffnungszeit von 37 Stunden wird angestrebt. Der Bezirk Mitte hatte schon im Oktober 2020 die Sprechzeiten ausgeweitet.

Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

53 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Schonende Verfahren für Ihre Rückengesundheit werden am 19. März vorgestellt. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Informationen für Patienten
Minimal-Invasive Wirbelsäulenchirurgie

Leiden Sie unter anhaltenden Rückenschmerzen oder Wirbelsäulenbeschwerden? Moderne minimal-invasive Operationsverfahren ermöglichen eine schonendere Behandlung mit schnelleren Genesungszeiten. Erfahren Sie mehr über innovative Therapiemöglichkeiten bei unserem Infoabend mit Dr. (Univ. Kermanshah) Kamran Yawari, Teamchefarzt des Caritas Wirbelsäulenzentrums. In seinem Vortrag erläutert er die Vorteile minimal-invasiver Wirbelsäulenchirurgie und zeigt auf, wann und für wen diese Methoden sinnvoll...

  • Reinickendorf
  • 18.02.25
  • 91× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es gibt und wie moderne Behandlungsmöglichkeiten helfen können.  | Foto: pixel-shot.com, Leonid Yastremskiy

Proktologie: Ende gut, alles gut!

Unser Darm ist mit seinen 5 bis 7 Metern Länge ein wahres Wunderwerk unseres Körpers. Doch wenn es am Ende des Darms zu Erkrankungen kommt, kann das die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen – auch wenn man es nicht sieht. Aus Scham werden diese Probleme oft verschwiegen, dabei gibt es in den meisten Fällen gute Behandlungsmöglichkeiten. Wir laden Sie herzlich zu unserem Informationsabend ein! Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es...

  • Reinickendorf
  • 19.02.25
  • 44× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Patienten fragen
Steine in der Gallenblase – was nun?

Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem. Etwa jede fünfte Person in Europa ist betroffen, und fast die Hälfte entwickelt im Laufe des Lebens Beschwerden. Diese äußern sich meist in Form von wiederkehrenden Schmerzen, insbesondere im rechten Oberbauch. In einigen Fällen können Gallensteine zu ernsthaften Komplikationen wie einer Entzündung der Gallenblase führen. Die bevorzugte Therapie bei Beschwerden ist die operative Entfernung der Gallenblase – in der Regel...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 455× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 1.056× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.