Stadträte sehen keinen Grund zur Sorge
Corona-Fälle an fünf Schulen in Charlottenburg-Wilmersdorf
Bereits an fünf Schulen des Bezirks gab es Fälle von mit dem Coronavirus infizierten Schülern oder Lehrern. Das Gesundheitsamt rückte aus, testete und verordnete vorläufig Quarantäne. Kein Grund zur Sorge, teilt das Bezirksamt mit.
Eine Lehrerin der Otto-von-Guericke-Schule meldete am 12. Juni ihrer Schulleitung, positiv getestet worden zu sein. Einen Tag später wurde das Gesundheitsamt informiert. Die Schule blieb dann am Montag geschlossen, stattdessen wurden mehr als 80 Kontaktpersonen der Lehrerin vor Ort auf den Covid-19-Virus getestet. Der weitere Vorgang: Bis zu den Testergebnissen müssen sich zumindest die Erstkontakte in Quarantäne begeben. Am Schiller-Gymnasium wurden acht Personen, eine Lerngruppe inklusive Lehrkörper, dem Prozedere unterzogen. An der Erwin-von-Witzleben-Grundschule waren es drei Kinder einer Familie, die an dem Virus erkrankten – 61 Kinder und drei Pädagogen mussten getestet werden. Schulstadträtin Heike Schmitt-Schmelz (SPD) meldete am 17. Juni noch zwei weitere betroffene Schulen: die Paula-Fürst-Schule und das Charlotte-Wolff-Kolleg. Dort wurden nicht im Schulgebäude, sondern dezentral die Abstriche einer ganzen Klasse genommen.
Sie stehe immer noch hinter der Entscheidung, den Schulbetrieb wieder aufzunehmen, sagte Schmitt-Schmelz. Mit solchen Fällen sei zu rechnen gewesen. „Es sind eben wieder Menschenansammlungen.“ Angst vor einem unkontrollierbaren Ausbruch der Pandemie hat sie nicht. „Rückschlüsse lassen die Fälle aber zu. Die unterschiedliche Zahl der in Frage kommenden Kontaktpersonen pro Fall ist signifikant. Das zeigt, dass die Schulen mit unterschiedlicher Sensibilität die Abstandsregeln umsetzen. Da brauchen wir eine Einheitlichkeit.“ Zudem gebe es bei der Qualität der Kommunikationsstränge noch Luft nach oben, das habe der Fall an der Otto-von-Guericke-Schule offen gelegt.
In allen Fällen rückte das Gesundheitsamt mit einem Team aus, um Abstriche zu machen. „Das machen wir nach den neuesten Empfehlungen des Robert Koch-Instituts“, sagte der zuständige Stadtrat Detlef Wagner (CDU). „Beispielsweise werden deutlich mehr als nur die 20 Erstkontakte getestet. Infektionsketten können so schneller durchbrochen werden. Dazu führen die Mitarbeiter viele kleine Interviews, um etwa die Kontaktzeiten zu ermitteln. „Das hat schon etwas Detektivisches“, so Wagner.
Autor:Matthias Vogel aus Charlottenburg |
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