Verbote zur Vorsorge
Coronavirus: Charlottenburg-Wilmersdorf schließt sich Empfehlung des Bundes an und untersagt Großveranstaltungen
Bei der Bekämpfung des Coronavirus setzt die Bundesregierung derzeit auf die Eindämmung der Ausbreitung. Großveranstaltungen sollen generell abgesagt, kleinere nach einer Risikoabschätzung eventuell auch. Der Bezirk hat sich dieser Empfehlung angeschlossen.
Die Immobilienmesse ist verschoben, ein Reisevortrag sowie die Info-Veranstaltung zur Modularen Flüchtlingsunterkunft an der Brabanter Straße abgesagt worden – Events mit unterschiedlichen Dimensionen. Alle Absagen dienen der vom Robert Koch-Institut (RKI) empfohlenen Strategie der Eindämmung. Infektionsketten sollen so schnell wie möglich unterbrochen werden. Es gehe darum, Zeit zu gewinnen, um mehr über die Eigenschaften des Virus zu erfahren, Risikogruppen zu identifizieren, Schutzmaßnahmen für besonders gefährdete Gruppen vorzubereiten, Behandlungskapazitäten in Kliniken zu erhöhen, antivirale Medikamente und die Impfstoffentwicklung auszuloten, schreibt das Bundesinstitut auf seiner Internetseite. Auch ein Zusammentreffen mit der Influenza-Welle solle vermieden werden, damit die Versorgungsstrukturen nicht überlastet würden. Der Krisenstab der Bundesministerin für Gesundheit und des Innern hat daher empfohlen, Veranstaltungen mit mehr als 1000 Personen abzusagen. Events mit einer Teilnehmerzahl bis zu 1000 Personen sollen durch eine Risikoabschätzung mit Hilfe der durch das RKI veröffentlichten Kriterien im Hinblick auf ein mögliches Übertragungsrisiko bewertet werden. Etwa, wenn Menschen wie in Clubs auf engem Raum zusammentreffen.
Bedingt durch die zunehmenden Fallzahlen schloss sich der Bezirk dieser Empfehlung an, wie eine von Amtsärztin Nicoletta Wischnewski unterzeichnete Allgemeinverfügung zum Infektionsschutzgesetz besagt. Durch den vorherrschenden Übertragungsweg der Tröpfcheninfektion oder teils mild erkrankte oder asymptomatische Personen sei eine Übertragung auf Messen, Kongressen oder größeren Veranstaltungen besonders wahrscheinlich. Bis zum 19. April dürfen keine Veranstaltungen mit mehr als 1000 Teilnehmern stattfinden. Im Bezirk hätten sich bislang 31 Personen mit dem Coronavirus infiziert, sagte Sozialstadtrat Detlef Wagner (CDU) am 13. März. Gerade sei er auf dem Weg zur Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD). „Weil die Zahlen nach oben schießen, kann es sein, dass in Kürze härtere Restriktionen für Veranstaltungen angeordnet werden."
Autor:Matthias Vogel aus Charlottenburg |
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