Gedenken an Zwangsarbeit
Einige Fragen

Seit Jahren liegen eine Reihe von Fragen im Zusammenhang mit dem Lager in der Wilhelmsaue vor, welche Seitens der Initiatoren für eine Gedenktafel zur Erinnerung an das vom Bezirksamt Wilmersdorf geplante, eingerichtete und geleitete "Städtische Ausländerlager für Aufgabenstellung im Verwaltungsinteresse" nicht beantwortet werden. Z. B.: Die ausl. Arbeitskräfte, welche im und für das Bezirksamt Wilmersdorf im Zeitraum 1940 bis 1944 eingesetzt waren, standen in einem Arbeitsverhältnis mit der Stadtverwaltung und nicht mit dem Bezirksamt. Dies ist in den Nachweisung der Arbeitskräfte der Bezirksämter durch das Hauptpersonalamt der Stadtverwaltung besonders vermerkt. Aus der Dienstanweisung an die Dienststellenleiter vom 30.04.1944, sowie den Unterlagen des Hauptpersonalamt der Reichshauptstadt geht deutlich hervor, daß das Bezirksamt Wilmersdorf, genauso wie die anderen Berliner Bezirksämter  nicht über eigene ausl. Arbeitskräfte verfügte. In der Dienstanweisung vom 30.04.1944 wurde festgelegt, dass zukünftig die Anträge der Dienststellenleiter auf vorübergehende Zuweisung ausl. Arbeiter aus einem städtischen Lager der Genehmigung des Bezirksbürgermeister bedürfen. Bei wem wurden diese Anträge vor und nach dem 30.04.1944 gestellt? Warum sollte das Bezirksamt Wilmersdorf ein eigenes Städtisches Lager auf einem städtischen Grundstück, welches von einem städtischen Eigenbetrieb genutzt wurde, betreiben, obwohl es nicht über eigene ausl. Arbeiter verfügen konnte? Städtische Lager, und das ist seit 1986 allgemein bekannt und nie - bis auf Herrn Dr. Roeder und der Berliner Geschichtswerkstatt - bestritten worden, unterstanden baulich und organisatorisch dem Haupttiefbauamt der Stadtverwaltung der Reichshauptstadt Berlin. Innerhalb des Haupttiefbauamt wurde diese Aufgabe von der Kontingentstelle für Arbeitseinsatz beim Oberbürgermeister der Reichshauptstadt wahrgenommen. Dies galt für alle städtischen Lager. Warum soll das Städtische Lager in der Wilhelmsaue hier die einzige Ausnahme innerhalb der Berliner Bezirke gewesen sein? Welche zusätzlichen Dokumente belegen die angebliche entdeckte Sonderstellung des Wilmersdorfer "Städtischen" Lager gegenüber den anderen "Städtischen Ausländerlagern" ? Dem Dienstblatt der Stadtverwaltung der Reichshauptstadt Berlin ist zu entnehmen, dass die Betreuung der städtischen Lager von der Stadtverwaltung der Deutschen Arbeitsfront entsprechend einer Vereinbarung von GBA Sauckel und Ley vom Juni 1942 übergeben worden ist. Was bedeutete diese Mitteilung für das Lager in der Wilhelmsaue?Die letzte Frage lautet, warum sind die Initiatoren für die Gedenktafel in der Wilhelmsaue nicht in der Lage oder nicht gewillt diese Fragen, welche seit über 6 Jahren im Raum stehen zu beantworten?

Autor:

Stefan Knobloch aus Charlottenburg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Eine/r folgt diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 406× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 1.110× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 771× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 1.224× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 2.117× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.