Büros zu Wohnungen umwandeln
Grüne fordern Umnutzung von Geschäftsräumen
Im Bezirk gibt es zahlreiche leerstehende Gewerbeflächen. Wie viele davon als Wohnraum genutzt werden könnten, soll das Bezirksamt in einer Studie ermitteln. Das fordert die Fraktion der Grünen in der BVV. Was das Bezirksamt von der Umwandlungen von Büros zu Wohnungen hält, wollten die Grünen zudem in einer Großen Anfrage wissen.
„Die Corona-Krise führt zu Änderungen des Arbeits- und Konsumalltags mit Homeoffice und Internetshopping. Das hat Konsequenzen für die Einkaufs- und Geschäftsstraßen. Es gilt, Leerstand zu vermeiden“, erklärt Jenny Wieland, Sprecherin für Stadtentwicklung der Grünen, die Problematik. Dem könne mit der Umnutzung von Büros zu Wohnungen entgegengewirkt werden. „Nicht nur durch Neubau kann neuer Wohnraum entstehen. Ressourcen- und flächenschonender geht es, wenn leerstehende Geschäftsräume effizient genutzt werden“, sagt Wieland und fragt, welche Handlungsspielräume das Bezirksamt hätte und welche Chancen sich aus einer Umnutzung für die City West ergeben würden.
Büroräume in ehemaligen Wohnungen
wieder umwandeln
Baustadtrat Oliver Schruoffeneger (Bündnis 90/Grüne) hält die Umnutzung von Büros in Wohnungen grundsätzlich für denkbar. „Viele aktuell genutzte Büroräume in ehemaligen Wohnungen, aber auch explizite Bürogebäude entsprechen nicht mehr den aktuellen Standards moderner Arbeitsplätze“, erklärt er in seiner Antwort auf eine Große Anfrage der bündnisgrünen Fraktion. Besonders betroffen seien davon viele zu Büros umgenutzte ehemalige Wohnungen. „Es ist das Bestreben des Bezirksamtes, diese Wohnungen wieder für den Wohnungsmarkt zurückzugewinnen“, erklärt Schruoffeneger weiter. Anders sieht es mit vom Handel genutzten Erdgeschosszonen aus. Diese sollten für Handel, Kultur und soziale Angebote gesichert werden. Ohne über konkrete Erfassungen zu verfügen, könnten sich dadurch augenscheinlich einige hundert Wohnungen in der City West zurückgewinnen lassen.
Handlungsspielraum gering
Allerdings seien die bezirklichen Handlungsspielräume klein, da die notwendigen Rechtsinstrumente auf Bundes- und Landesebene geschaffen werden müssten, so Schruoffeneger. „Das Bezirksamt erwartet aber mit Spannung die Aussagen des Masterplans City West zu diesem Themenkomplex“, sagt der Stadtrat. Solange es die entsprechenden rechtlichen Instrumente nicht gibt, wird das Bezirksamt in Gesprächen mit Eigentümern versuchen auszuloten, welche Vereinbarungen zum Beispiel zur Rückführung gewerblich genutzter Wohnflächen getroffen werden können.
Autor:Karla Rabe aus Steglitz |
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