"Ich bin Euer Kandidat"
Michael Müller setzt sich gegen Sawsan Chebli durch

Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) hat das Rennen um die Bundestagskandidatur seiner Partei in Charlottenburg-Wilmersdorf gewonnen. Bei einer SPD-Befragung setzte er sich gegen Sawsan Chebli durch.

Eigentlich wollte Sawsan Chebli bei der Bundestagswahl 2021 für die SPD in Charlottenburg-Wilmersdorf antreten. Die 42-Jährige ist als Staatssekretärin für Bürgerschaftliches Engagement und Internationales bekannt. Doch die SPD-Mitglieder votierten mehrheitlich für Michael Müller. Wie der SPD-Kreisverband bekanntgab, setzte sich Berlins amtierender Bürgermeister bei einer SPD-Mitgliederbefragung durch. Auf Müller entfielen demnach 58,4 Prozent der Stimmen und damit die absolute Mehrheit. Chebli kam auf 40,2 Prozent der Stimmen. Die 2459 Mitglieder der SPD Charlottenburg-Wilmersdorf waren zwischen dem 16. und 27. Oktober befragt worden – online oder per Brief.

„Ich bin Euer Kandidat für die Bundestagswahl 2021“, sagte Müller nach der Kampfabstimmung. Und: „Lasst uns die Menschen in Charlottenburg-Wilmersdorf von unseren sozialdemokratischen Werten Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität überzeugen. Charlottenburg-Wilmersdorf muss wieder Rot werden, das liegt in unserer Hand.“ Die beiden Ko-Kreischefs Franziska Becker und Kian Niroomand sprachen ihrerseits von einem „guten Tag für die SPD in der City-West“. Die Rekordbeteiligung von 59 Prozent der SPD-Mitglieder spreche für sich. „Sie haben sich eindeutig entschieden.“

Das Duell zwischen Müller und Chebli hatte bereits im Vorfeld bundesweit für Schlagzeilen gesorgt. Chebli gilt als streitbare Newcomerin, Müller als Technokrat, der jahrelang Berlin regierte und nach seinem geplanten Rückzug als Bürgermeister nun in den Bundestag will. Seine erste Wahl für die Kandidatur wäre eigentlich der Wahlkreis Tempelhof-Schöneberg gewesen, wo Michael Müller seine familiären Wurzeln hat. Doch dort kam ihm Juso-Chef Kevin Kühnert zuvor. Müller wich deshalb nach Charlottenburg-Willmersdorf aus. Dort muss er dann im kommenden Jahr gegen den starken CDU-Kandidaten Klaus-Dieter Gröhler um das Direktmandat kämpfen. Sollte Müller verlieren, dürfte ihm der Sitz im Bundestag aber trotzdem sicher sein. Als prominenter Politiker wird er weit oben auf der SPD-Landesliste stehen.

Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

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