Digitaler Budgetplaner im Rathaus
Neue App macht Haushaltsdaten transparent

Auf Künstliche Intelligenz setzt man jetzt auch im Rathaus Charlottenburg-Wilmersdorf. Dort ist jetzt eine Haushalts-App an den Start gegangen. Die soll bei der Orientierung durch den Zahlendschungel helfen und Entscheidungshilfe in Zeiten knapper Kassen sein.

Haushaltspläne liest keiner gerne. Zahlen über Zahlen und das gleich im Doppelpack. Über 550 Seiten dick ist der Haushaltsplan 2024/25 von Charlottenburg-Wilmersdorf. Wer da nicht den Durchblick verlieren will, muss sich auskennen. Und Zeit mitbringen. Im Bezirksamt hatte man deshalb eine Idee. Warum nicht KI für die Verwaltung nutzen, die sich eh auf den Weg zur Digitalisierung machen muss? Gesagt, getan. Mit einer sogenannten Haushalts-App ist die Künstliche Intelligenz nun ins Rathaus eingezogen.

Bürgermeisterin Kirstin Bauch (Grüne) unterzeichnete kürzlich den Vertrag zur Nutzung des digitalen Budgetplaners. Entwickelt hat die Software für den Bezirk die "TransparenzFabrik AG" aus Hamburg. Die soll den Ämtern jetzt helfen, ihre Finanzdaten "transparenter und strategischer" zu nutzen, heißt es aus dem Bezirksamt. "Die App soll die knapp 700 Seiten des aktuellen Haushaltsplans und die aktuellen Zahlen monatlich verständlich strukturieren und visualisieren." Als schnelle Entscheidungshilfe für die Verantwortlichen in den Fachämtern, allen voran die Stadträte. Ein webbasiertes Dashboard zeigt Planungen, Einnahmen und Ausgaben nach Organisationseinheiten und Themenbereichen und verknüpft sie mit relevanten Kennzahlen. Der Vorteil: Sämtliche Ausgaben werden den Einnahmen gegenübergestellt. So würden künftige Prognosen möglich, die den "Haushaltsverantwortlichen helfen, langfristig handlungsfähig zu bleiben", heißt es weiter. "In Zeiten knapper Kassen ist es wichtig, einen aktuellen Überblick zu behalten, um selbst kleinste finanzielle Spielräume zu erkennen", so Bürgermeisterin und Finanzstadträtin Kirstin Bauch. Als Pilotprojekt kann das Bezirksamt die App zwei Jahre lang gratis nutzen. Laut Wirtschaftsstadtrat Arne Herz (CDU) unterstützt die Staatssekretärin für Digitalisierung und Verwaltungsmodernisierung das Vorhaben.

Das Bezirksamt will nun die Kosten-Leistungsrechnung in der Verwaltung angehen. Das wäre dann die nächste Entwicklungsphase der Haushalts-App.

Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

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