Weiblich, führend und in Vollzeit
Personalbericht stellt typischen Rathausmitarbeiter vor

Im Rathaus ist der typische Mitarbeiter weiblich, 46 Jahre alt und mindestens drei Tage im Monat krank. Das verrät der aktuelle Personalbericht.

Im Rathaus Charlottenburg-Wilmersdorf ist der Frauenanteil deutlich höher als anderswo. Er liegt bei 64 Prozent. Von 2090 reinen Verwaltungsmitarbeitern sind 1333 Frauen und 757 Männer. Das geht aus dem Personalbericht für 2023 hervor, den das Bezirksamt jetzt veröffentlicht hat.

Der durchschnittliche Mitarbeiter ist weiblich, vollbeschäftigt und 46,6 Jahre alt. Eine weitere Besonderheit: Inzwischen arbeiten mehr Frauen in Führungspositionen als Männer. „In den oberen Führungsebenen wurde eine Geschlechterparität erreicht“, fasst der Bericht zusammen. 2022 waren noch 72,7 Prozent der Spitzenkräfte Männer und 27,3 Prozent Frauen. Die wenigsten Frauen arbeiten mit 32 Prozent im Schul- und Sportamt.

Weitere Eckdaten: Mit über 2000 Mitarbeitern ist die Zahl der Beschäftigten in der Bezirksverwaltung konstant geblieben, „trotz der finanziellen Herausforderungen und der Haushaltssperre“, resümiert der Bericht. Rund 18 Prozent der Mitarbeiter sind älter als 60 Jahre, stehen also kurz vor der Rente. Bis 2030 werden etwa 552 Mitarbeiter und damit rund 26 Prozent des Personals altersbedingt ausscheiden, so die Prognose. Die Schwerbehindertenquote beträgt knapp neun Prozent. Die Quote hat sich damit leicht verringert, liegt aber immer noch deutlich über der gesetzlich vorgeschriebenen Quote von mindestens fünf Prozent für Arbeitgeber mit mehr als 20 Arbeitsplätzen.

Nicht so positiv sieht es bei den Krankheitstagen aus. Dem Bericht zufolge ist jeder Mitarbeiter im Schnitt 3,7 Tage im Monat krank. Das sind aufs Jahr hochgerechnet 44 Krankheitstage. Berlinweit sind es im öffentlichen Dienst durchschnittlich 41 Tage. Dennoch interessieren sich immer mehr junge Leute für einen Job in der Verwaltung. So stieg die Zahl der Bewerbungen im Bezirksamt von 518 (2022) auf 854. Summa summarum hatte das Personalbüro im Vorjahr 2197 Bewerbungen für einen der 50 Berufe in der Bezirksverwaltung auf dem Tisch. Um schneller einstellen zu können, hat man im Rathaus unter Bürgermeisterin Kirstin Bauch (Grüne) das Besetzungsverfahren optimiert. Das dauert jetzt im Schnitt 63 Kalendertage. Das sind zehn Tage weniger als vorher.

Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

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