Jahresrückblick für Charlottenburg-Wilmersdorf
Das waren die Höhepunkte im Jahr 2023

Schwebend verlässt die Büste der Käthe-Kollwitz-Skulptur das ehemaligen Kollwitzmuseum an der Fasanenstraße.  | Foto:  Kollwitzmuseum
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  • Schwebend verlässt die Büste der Käthe-Kollwitz-Skulptur das ehemaligen Kollwitzmuseum an der Fasanenstraße.
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Wieder ist ein Jahr zu Ende. Die vergangenen zwölf Monate waren voller guter und nicht so guter Ereignisse in Charlottenburg-Wilmersdorf, an die in diesem Rückblick erinnert werden soll.

Januar

Das Jahr fängt gut an: Mit mehr als einer Million Euro unterstützt der Bund die Sanierung des Stadtbades Wilmersdorf II. Weitere rund 2,5 Millionen Euro fließen in die Sanierung des Kuppelsaals im Haus des Sports im Olympiapark. Das Geld kommt aus dem Bundesprogramm Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur.

Der Karstadt-Filiale an der Wilmersdorfer Straße droht der Abriss. Die Filiale soll 2024 geschlossen werden. Die Grundstückseigentümerin will anstelle des Warenhauses neue Wohn- und Geschäftshäuser bauen.

Käthe nimmt Abschied aus der Fasanenstraße. Die 2,10 Meter große Bronzeskulptur von Käthe Kollwitz wird nach dem Auszug des Käthe-Kollwitz-Museums in das neue Domizil am Schloss Charlottenburg transportiert.

Februar

Der Berliner Senat startet erneut einen Versuch zur Wiederbelebung des ICC und sucht einen neuen Betreiber für das seit mehr als acht Jahren leer stehende futuristische Gebäude. Bis 2025 können Interessenten ihre Idee für eine zukünftige Nutzung einreichen.

Nach der Wiederholungswahl am 12. Februar haben sich die Mehrheitsverhältnisse in der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) verändert. Die CDU pocht auf das Bürgermeisteramt. Doch am Ende behält die grüne Bürgermeisterin Kirstin Bauch ihren Posten und die CDU stellt mit Christoph Brzezinski einen neuen Stadtrat. CDU und Grüne regieren als Zählgemeinschaft.

Der finale Entwurf für den neuen Stadtplatz am Horstweg steht fest. Der Platz soll autofrei werden und mit viel Grün und Sitzinseln Parkcharakter bekommen.  | Foto: Ulrike Kiefert
  • Der finale Entwurf für den neuen Stadtplatz am Horstweg steht fest. Der Platz soll autofrei werden und mit viel Grün und Sitzinseln Parkcharakter bekommen.
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März
Der Joachimsthaler Platz wird nicht zum Harald-Juhnke-Platz. Das Bezirksamt will ihn in Grünfeld-Ecke umtaufen.

Unmittelbar vor der Avus-Kurve soll ein neues Stadtquartier gebaut werden. Planungsteams stellen erste Ideen und Entwürfe für den „Stadteingang West“ vor.

Der Preußenpark soll umgebaut werden. Dafür hat der Haushaltsausschuss des Bundestages finanzielle Unterstützung zugesichert. Insgesamt stehen fast fünfeinhalb Millionen Euro für die Umgestaltung der Parkanlage zur Verfügung.

Für die Modulare Unterkunft für Flüchtlinge (MUF) an der Quedlinburger Straße wird das Richtfest gefeiert. Es entstehen 146 Wohnungen und eine Kita. Später sollen Studenten einziehen.

Nach zwei Workshops steht der finale Entwurf für den neuen Stadtplatz am Horstweg fest. Der Platz soll autofrei werden und mit viel Grün und Sitzinseln Parkcharakter bekommen.

April
In einer Studie wird der City West weiterhin Attraktivität als Shoppingmeile bescheinigt. Nach der Studie lassen vor allem Autofahrer die Kassen klingeln, denn sie geben beim Shoppen das meiste Geld aus.

Für die Gebiete Brabanter Platz und Hochmeisterplatz treten soziale Erhaltungsverordnungen in Kraft. Mit diesem Milieuschutz sollen die Mieter vor Verdrängung geschützt werden.

Das Bezirksamt geht gegen Riesenposter an Baugerüsten vor. Einheitliche Kriterien sollen künftig die Genehmigungspraxis verschärfen.

Die Wohngemeinschaft "MeckAach" kämpfen für ihr Zuhause und gegen Luxussanierung.  | Foto: K. Rabe
  • Die Wohngemeinschaft "MeckAach" kämpfen für ihr Zuhause und gegen Luxussanierung.
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Mai
Der Thaimarkt im Preußenpark startet in die Saison. Doch es könnte die letzte sein, denn der beliebte Streetfood-Markt ist vielen Anwohnern ein Dorn im Auge. Sie beschweren sich über Lärm und Müll. Der thailändische Verein in Berlin startet daraufhin eine Unterschriftensammlung gegen eine Schließung.

Die Initiative „Die Wassertanke“ nimmt die ersten Bürgersteig-Regentonnen an der Fritschestraße in Betrieb. Die Tonnen sammeln das Regenwasser, speichern es und helfen, öffentliches Grün zu bewässern.

Juni
Die Siedlung Eichkamp will sich zukünftig klimaneutral mit Wärme – also ohne Gas und Öl – versorgen. Dafür hat der Siedlerverein eine Genossenschaft unter dem Namen „Nahwärme West eG“ gegründet.

Das Bezirksamt hat eine Haushaltssperre erlassen. Es besteht ein Defizit von 4,7 Millionen Euro.

Auf dem Mittelstreifen des Kurfürstendamms, gegenüber der Gedächtniskirche, ist der bundesweit erste Lärmblitzer in Betrieb gegangen. Das Gerät zeichnet auf, welche Fahrzeuge den meisten Krach beim Vorbeifahren verursachen.

Der Pears Jüdische Campus (PJC) wird in der Westfälischen Straße seiner Bestimmung übergeben.

Juli
„Finger weg, von unserem Weinfest“ – das fordern die Fans des Weinbrunnens am Rüdesheimer Platz in einer Petition. Der Wein fließt zwar wieder, aber mit strengen Auflagen. Diese sind nicht immer nachzuvollziehen und trüben die Stimmung.

Tommy Erbe ist nicht mehr Veranstalter des Weihnachtsmarktes vor dem Charlottenburger Schloss. Das hat die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten entschieden. Den Weihnachtsmarkt soll es trotzdem geben – mit neuem Veranstalter.

Die Initiative „Die Wassertanke“ nimmt die ersten Bürgersteig-Regentonnen an der Fritschestraße in Betrieb.  | Foto:  Ulrike Kiefert
  • Die Initiative „Die Wassertanke“ nimmt die ersten Bürgersteig-Regentonnen an der Fritschestraße in Betrieb.
  • Foto: Ulrike Kiefert
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August
In den Quartieren Prager Platz und Babelsberger Straße muss überall fürs Parken bezahlt werden – zwei Euro pro Stunde. Insgesamt wurden 107 neue Parkscheinautomaten in Betrieb genommen. Gegen die Parkzonen wird geklagt.

Die katholische Kirchengemeinden St. Ludwig und Maria unter dem Kreuz fusionieren zur Großgemeinde St. Helena.

Auf die Bücherbox am S-Bahnhof Grunewald ist ein Anschlag verübt worden. Die umgebaute Telefonzelle diente nicht nur als Straßenbibliothek, sondern war auch ein politischer Bildungsort. Viele Bücher hatten Bezüge zum Mahnmal Gleis 17 und befassten sich mit dem Holocaust. Eine neue Bücherbox soll aufgestellt werden, dafür werden Spenden gesammelt.

September
Der Mittelstreifen der Hardenbergstraße soll zur artenreichen Grünfläche werden. Nach dem Vorbild von Tauentzien und Kurfürstendamm wird die Straßenmitte innerhalb eines Pilotprojektes begrünt.

Charlottenburg-Wilmersdorf soll Cannabis-Modellregion werden. Das bedeutet, der Bezirk soll Vorreiter bei Produktion und Vertrieb von Cannabis unter wissenschaftlicher Begleitung werden. Die BVV stimmte mit knapper Mehrheit einem SPD-Antrag zu.

Oktober

Der Bezirk hat ein eigenes Klimaschutzkonzept beschlossen. Das legt konkrete Maßnahmen in Sachen Klimaschutz für die nächsten Jahre fest. Dazu gehört unter anderem, die versiegelten Freiflächen an Schulen um die Hälfte zu reduzieren. Außerdem sollen mehr kleine grüne Oasen geschaffen werden.

Auf dem Olivaer Platz werden vier neue Elektro-Tanksäulen mit jeweils zwei Ladepunkten in Betrieb genommen. Die Ladestationen haben insgesamt 90 000 Euro gekostet. Aufgestellt und finanziert wurden sie von den landeseigenen Stadtwerken.

Auf dem Olivaer Platz werden vier neue Elektro-Tanksäulen mit jeweils zwei Ladepunkten in Betrieb genommen. | Foto: Ulrike Kiefert
  • Auf dem Olivaer Platz werden vier neue Elektro-Tanksäulen mit jeweils zwei Ladepunkten in Betrieb genommen.
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November
Das neue Familienservicebüro in der Schillerstraße 26 nimmt seinen Betrieb auf. Junge Familien bekommen hier Rat und Hilfe bei Fragen rund um die Geburt und das Elternsein.

Am Bundesplatz werden zwei rote Bänke zur Mahnung aufgestellt. Mit der Aufschrift „Kein Platz für Gewalt gegen Frauen“ sollen sie ein Zeichen für mehr Respekt gegenüber Frauen setzen und für das Thema sensibilisieren.

Die Orgel der Auenkirche ist nach umfangreicher Restaurierung wieder an ihrem Platz. Anderthalb Jahre dauerte die Erneuerung der historischen Orgel. Jetzt ertönt sie wieder so gewaltig und romantisch wie damals vor 125 Jahren.

Dezember
Der Streit über die bunte Fassade des Hotels „Happy Go Lucky“ am Stuttgarter Platz eskaliert. Der Eigentümergesellschaft wird vorgeworfen, per E-Mail Mitarbeiter des Bezirks-amtes bedroht zu haben. Das Bezirksamt hat die Mails an die Staatsanwaltschaft weitergeleitet.

Schlechte Nachrichten für die Mieter der Wohnhäuser Mecklenburgische Straße 89 und Aachener Straße 1. Monatelang haben sie für ihr Zuhause gekämpft und die Ausübung des Vorkaufsrechts durch den Bezirk gefordert, um so vor Luxussanierung und Verdrängung geschützt zu werden. Doch der Senat hat eine Finanzierung des Immobilienerwerbs abgelehnt. Häuser und Grundstück bleiben in privater Hand.

Der Ku’damm leuchtet wieder. 140 000 LED-Lämpchen bringen Weihnachtsstimmung in die City West. Gar nicht so selbstverständlich, denn die Beleuchtung drohte wegen Geldmangel auszufallen.

Autor:

Karla Rabe aus Steglitz

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