Bezirk ruft zur Sensibilität auf
Achten auf häusliche Gewalt
Bezirksbürgermeister Reinhard Naumann (SPD) und die Gleichstellungsbeauftragte Katrin Lück rufen anlässlich der Kontaktsperre dazu auf, mit besonderer Aufmerksamkeit im nachbarschaftlichen Umfeld auf Anzeichen von häuslicher Gewalt zu achten.
Es gehe darum, Betroffenen aus dem Umfeld häuslicher Gewalt in einer schwierigen Situation zu helfen und einen Ausweg aufzuzeigen.
Die aktuellen Ausgangs- und Kontakteinschränkungen dienen der Eindämmung der Corona-Pandemie. Familienmitglieder sind mehr miteinander konfrontiert als vor der Corona-Krise. Ohnehin schwelendes Konflikt- und Gewaltpotenzial liegt schneller frei. Auf den befürchteten Anstieg von häuslicher Gewalt hat das Land Berlin mittlerweile mit der Aufstockung der Kapazitäten in den Frauenhäusern um 34 weitere Plätze reagiert. Unter der zentralen Hilfetelefonnummer ¿08000 11 60 16 finden nicht nur Betroffene Hilfe, schon im Verdachtsfall wird beraten.
Naumann: „Als ein Bezirk der Vielfalt ist es mir wichtig, dass der Begriff der häuslichen Gewalt alle von ihr möglicherweise Betroffenen einschließt: Kinder, Frauen, Männer, Partnerinnen und Partner in einer gleichgeschlechtlichen Partnerschaft, wie auch jugendliche oder geflüchtete Lesben, Schwule, Bisexuelle, Transsexuelle, Transgender und Intersexuelle, die sich in der aktuellen Situation besonderen Herausforderungen gegenübersehen. Spezielle Hilfsangebote werden durch den Lesben- und Schwulenverband vermittelt. Möglicherweise Betroffenen ist höchste Aufmerksamkeit zu schenken und sind konkrete Hilfsangebote zu vermitteln. Auch das ist ein wichtiger Beitrag unserer Solidargemeinschaft.“
Die Gleichstellungsbeauftragte Katrin Lück ergänzt: „Bei dem Begriff der häuslichen Gewalt haben wir alle immer sehr schnell und klischeehaft ein Bild vor Augen und sehen dann womöglich nicht, wer unserer Hilfe in einer solchen Situation dringend bedarf. Häusliche Gewalt ist durchaus divers.“
Autor:Matthias Vogel aus Charlottenburg |
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