03er vorn, Sportfreunde im Keller
Aufstiegsrennen und Abstiegskampf in Charlottenburg-Wilmersdorf

Die Sportfreunde Charlottenburg-Wilmersdorf (gelb) haben im Abstiegskampf der Fußball-Landesliga alle Trümpfe in der eigenen Hand. | Foto: Michael Nittel
  • Die Sportfreunde Charlottenburg-Wilmersdorf (gelb) haben im Abstiegskampf der Fußball-Landesliga alle Trümpfe in der eigenen Hand.
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Wenn man acht Spieltage vor Abschluss der Saison in der Fußball-Landesliga, Staffel eins die Teams aus Charlottenburg-Wilmersdorf sucht, muss man an die Tabellenspitze und in den Tabellenkeller schauen.

Während der FC Brandenburg 03 im Aufstiegsrennen kräftig mitmischt, kämpfen die Sportfreunde Charlottenburg-Wilmersdorf und die zweite Mannschaft vom Berliner SC um den Klassenerhalt. Doch während die Sportfreunde zurzeit über dem Strich stehen und alle Trümpfe in der eigenen Hand haben, benötigt der BSC am Tabellenende schon ein kleines Fußballwunder. Aber: Völlig ausweglos ist die Situation nicht.

Der FC Brandenburg 03, nach dem 21. Spieltag noch Spitzenreiter, wird bis zum Ende um den Aufstieg in die Berlin-Liga mitkicken. Das hat sich das Team mit starken Leistungen im zweiten Landesligajahr nach der Rückkehr aus der Bezirksliga auch redlich verdient. Und der Kader ist definitiv stark genug. Nachdem der FC in der Winterpause mit Danilo Gomes Borges, Arafa El-Moghrabi und Kuba-Siala Vulu drei sehr gute Spieler verpflichten konnte, kam jetzt noch ein Hochkaräter hinzu: Im Nachholspiel gegen den TSV Mariendorf (0:0) trug Ex-Bundesligaspieler Zafer Yelen zum ersten Mal das Trikot der 03er. Für den FC Hansa Rostock absolvierte der heute 32-Jährige 20 Partien in der 1. Bundesliga. Hinzu kommen etliche Zweitligaspiele für die Hanseaten und den FSV Frankfurt. Zwischenzeitlich kickte Yelen auch für den türkischen Erstligisten Trabzonspor.

Kuriose Personalie

Und noch eine kuriose Personalie: Nachdem Tuurjalai Zazai nach der Winterpause überraschend bei den 03ern als Trainer entlassen worden war, hat er mittlerweile beim 1. FC Novi Pazar angeheuert. Und die Neuköllner sind einer der ärgsten Kontrahenten des FC Brandenburg im Aufstiegsrennen. Ende April werden die beiden Klubs aufeinandertreffen – das wird wahrlich ein heißer Tanz.

Bei den Sportfreunden Charlottenburg-Wilmersdorf wird personell ganz anders agiert: Coach Thorsten Thielecke ist seit nunmehr sieben Jahren mit dabei. Und das Team, bestehend aus vielen Eigengewächsen, hat sein Gesicht in den letzten Jahren, in denen man von der Kreisliga bis in die Landesliga durchmarschiert ist, kaum verändert. Und trotzdem hält man in der Premierensaison in der Landesliga prima mit, wenn der Start auch ein wenig holprig war: Es dauerte drei Spieltage bis man mit dem 2:2 gegen den FC Internationale den ersten Landesligapunkt in der Vereinshistorie einfahren konnte und mit dem Treffer von Mert Bulut auch das erste Tor in dieser Spielklasse bejubeln durfte. Es dauerte dann noch bis zum siebten Spieltag, bevor man den ersten Sieg feiern durfte – und den gab es ausgerechnet gegen den FC Brandenburg 03. Mittlerweile hat man sieben Siege bejubeln dürfen und ist damit längst in dieser Liga angekommen – der Klassenerhalt ist definitiv möglich.

Autor:

Michael Nittel aus Reinickendorf

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