Kein Geld für Dog Service Stationen
CDU kämpft für den Erhalt von Hundekotbeutel-Spendern

Simon Hertel, bei der CDU-Fraktion in der BVV Ansprechpartner für Wirtschafts- und Ordnungsangelegenheiten, setzt sich für den Erhalt der Dog Service Stationen ein. | Foto: Simon Hertel
  • Simon Hertel, bei der CDU-Fraktion in der BVV Ansprechpartner für Wirtschafts- und Ordnungsangelegenheiten, setzt sich für den Erhalt der Dog Service Stationen ein.
  • Foto: Simon Hertel
  • hochgeladen von Matthias Vogel

Weil der Senat den Ende 2018 auslaufenden Vertrag mit der Wall GmbH nicht verlängert hat, könnten die 27 Dog Service Stationen im Bezirk bald Geschichte sein. Das passt der CDU-Fraktion nicht, sie hat in der jüngsten BVV einen Antrag zur Rettung der Hundekotbeutel-Spender gestellt.

Die Kündigung der Verträge mit dem Spezialisten für Stadtmöbel und Außenwerbung seitens des Senats erfolgte aufgrund der Neuerteilung von Werberechten im öffentlichen Straßenland. Eine der Aufgaben, die nun jemand anders übernehmen müsste, wären Pflege und Unterhalt der Dog Service Stationen, an denen man kostenlos Beutel für die Beseitigung des Hundekots ziehen kann und die sich nach Angaben der CDU-Fraktion bei den Hundebesitzern größter Beliebtheit erfreuen.

Dog Service Stationen jetzt kaufen

Der bei der Union für Wirtschafts- und Ordnungsangelegenheiten zuständige Bezirksverordnete Simon Hertel begründete den Antrag auf den Erhalt der Stationen damit, dass das Konzept ideal sei, gerade wenn Herrchen oder Frauchen gerade ohne Entsorgungsbeutel unterwegs sei. Die CDU akzeptiere daher nicht, dass das Bezirksamt den Abbau der Stationen einfach so hinnimmt. „Selbst wenn die Wall GmbH kein Interesse an einem Weiterbetrieb hätte, wäre der Kauf der Stationen jetzt sicher günstiger als zukünftig wieder neue aufzustellen. Die Mittel hierfür könnte man dem Landesprogramm 'Saubere Stadt' entnehmen.“

Bezirksamt setzt andere Prioritäten

Stadtentwicklungsstadtrat Oliver Schruoffeneger (Grüne) bestätigte, einen möglichen Kauf der Stationen sowie Alternativen geprüft zu haben. Das Ergebnis konnte der CDU nicht gefallen: „Der Ankauf würde uns 80 000 Euro kosten. Geld, das wir aus der Grün- und Straßenflächenunterhaltung nicht aufbringen können.“ Auch auf den Entsorgungs-, Pflege- und Nachbestückungskosten bliebe der Bezirk sitzen, „das übernimmt die Berliner Stadtreinigung nach der Kündigung des Vertrages nicht mehr“, so Schruoffeneger. Kosten, die ebenfalls im fünfstelligen Bereich lägen. „Es war ein Abwägungsprozess. Wir haben uns entschieden, die Grünflächenunterhaltung nicht zu kürzen, weil wir in diesem Bereich erhebliche Probleme bei der Bestandspflege haben." Genauso sei überlegt worden, ob Geld aus dem Landesprogramm „Saubere Stadt“ beantragt werden sollte. Auch hier setzte das Bezirksamt andere Prioritäten: „Wir haben dort schon Mittel für einen Sondervertrag mit der Stadtreinigung für die Entsorgung von Bauschutt auf öffentlichem Grün oder Straßenland beantragt. Und leider kann man das Geld nur einmal ausgeben.“

"Das Verhalten der Hundebesitzer in ganz Berlin hat sich merklich gebessert"

Auf die Frage, ob er nicht um die Sauberkeit des Bezirks fürchte, antwortete der Stadtrat: „Hier bricht ja kein flächendeckendes Entsorgungssystem zusammen. 27 Stationen für unseren Bezirk sind relativ wenig. Dazu hat sich das Verhalten der Hundebesitzer in ganz Berlin merklich gebessert, viele nehmen ihre Entsorgungsbeutel von zuhause mit.“ Die CDU-Fraktion pocht dennoch auf die Rettung der Dog Service Stationen. Die Fraktionsvorsitzende Susanne Klose sagte, der Bezirk müsse den Weg des Senats verlassen und eigenständig Verträge mit der Wall GmbH verhandeln.

Das Aus der Stationen ist auch noch nicht fix. Dieser und ein weiterer Antrag zum Thema wandern nun in die Ausschüsse. „Wenn sie die Mehrheit finden, wird man sehen, ob und wie das zu finanzieren ist. BVV und Bezirksamt müssten dann im Verlauf des nächsten Haushalts zusätzliche Mittel bereitstellen“, sagte Schruoffeneger.

Autor:

Matthias Vogel aus Charlottenburg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

7 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Schonende Verfahren für Ihre Rückengesundheit werden am 19. März vorgestellt. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Informationen für Patienten
Minimal-Invasive Wirbelsäulenchirurgie

Leiden Sie unter anhaltenden Rückenschmerzen oder Wirbelsäulenbeschwerden? Moderne minimal-invasive Operationsverfahren ermöglichen eine schonendere Behandlung mit schnelleren Genesungszeiten. Erfahren Sie mehr über innovative Therapiemöglichkeiten bei unserem Infoabend mit Dr. (Univ. Kermanshah) Kamran Yawari, Teamchefarzt des Caritas Wirbelsäulenzentrums. In seinem Vortrag erläutert er die Vorteile minimal-invasiver Wirbelsäulenchirurgie und zeigt auf, wann und für wen diese Methoden sinnvoll...

  • Reinickendorf
  • 18.02.25
  • 91× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es gibt und wie moderne Behandlungsmöglichkeiten helfen können.  | Foto: pixel-shot.com, Leonid Yastremskiy

Proktologie: Ende gut, alles gut!

Unser Darm ist mit seinen 5 bis 7 Metern Länge ein wahres Wunderwerk unseres Körpers. Doch wenn es am Ende des Darms zu Erkrankungen kommt, kann das die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen – auch wenn man es nicht sieht. Aus Scham werden diese Probleme oft verschwiegen, dabei gibt es in den meisten Fällen gute Behandlungsmöglichkeiten. Wir laden Sie herzlich zu unserem Informationsabend ein! Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es...

  • Reinickendorf
  • 19.02.25
  • 45× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Patienten fragen
Steine in der Gallenblase – was nun?

Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem. Etwa jede fünfte Person in Europa ist betroffen, und fast die Hälfte entwickelt im Laufe des Lebens Beschwerden. Diese äußern sich meist in Form von wiederkehrenden Schmerzen, insbesondere im rechten Oberbauch. In einigen Fällen können Gallensteine zu ernsthaften Komplikationen wie einer Entzündung der Gallenblase führen. Die bevorzugte Therapie bei Beschwerden ist die operative Entfernung der Gallenblase – in der Regel...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 455× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 1.056× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.