Kein Brutzeln mehr am Goslarer Ufer
Charlottenburg-Wilmersdorf streicht Grillplätze zusammen

Geliebter Volkssport: Wer keinen Garten hat, geht zum legalen Brutzeln in den Park.  | Foto:  Pixabay
  • Geliebter Volkssport: Wer keinen Garten hat, geht zum legalen Brutzeln in den Park.
  • Foto: Pixabay
  • hochgeladen von Ulrike Kiefert

Grillen ist in Berlin längst ein Volkssport. Doch es gibt immer weniger Plätze, wo das Grillen erlaubt ist. Verboten ist das Brutzeln jetzt auch am Goslarer Ufer. Und auch der Outdoor-Platz im Preußenpark soll verschwinden.

Wer keinen Garten hat, ist auf öffentliche Grillplätze angewiesen. Doch die werden immer weniger. In Charlottenburg hat der Bezirk das Grillen jetzt am Goslarer Ufer verboten. Und das nicht nur wegen des Mülls. Dort wird die Grünanlage umgestaltet. Zwischen Sickingenbrücke und Gleisbrücke haben die Bauarbeiten gerade begonnen. Der betroffene Abschnitt des Mierendorff-Inselrundwegs bleibt bis Jahresende gesperrt. Die Folge: „Aufgrund der Umgestaltung ist es ab sofort nicht mehr möglich, in der Grünanlage zu grillen“, teilt das Bezirksamt in seiner Bauankündigung beiläufig mit. Und nicht nur das. „Dieser Grillplatz fällt dauerhaft weg.“

In Charlottenburg steht damit nahezu unbemerkt der einzige öffentliche Grillplatz vor dem Aus. Was vor allem die Linksfraktion kritisiert und eine Alternative fordert. „Ja, die Grünfläche am Goslarer Ufer weist eine hohe Übernutzung auf und der liegen gelassene Müll belastet die Umwelt massiv“, sagt Ko-Fraktionschefin Frederike-Sophie Gronde-Brunner. „Doch die Schließung ist keine Lösung, um die Müllproblematik einzudämmen.“ Nicht alle könnten sich eine Wohnung mit Balkon oder Terrasse oder einen Kleingarten leisten. „Daher fordern wir das Bezirksamt auf, zügig eine geeignete Ersatzfläche zum legalen Grillen zu schaffen. Die Menschen brauchen nicht-kommerzielle Flächen für den Aufenthalt im Freien, ohne viel Geld im Biergarten oder im Café ausgeben zu müssen.“ Auch größere Mülleimer und mehr Aufklärung könnten das Müllproblem minimieren.

Beim Goslarer Ufer wird es aber nicht bleiben. Ordnungsstadtrat Oliver Schruoffeneger (Grüne) kündigte in der Juni-Sitzung der Bezirksverordneten auch das Ende des Grillplatzes im Preußenpark an. „Wir werden die Fläche dort zukünftig anders nutzen“, sagte der Stadtrat. Den Grillplatz im Preußenpark werde es „in absehbarer Zeit so nicht mehr geben“. Damit verliert auch Wilmersdorf einen seiner letzten öffentlichen Brutzelplätze. Es gibt dann nur noch den am Rudolf-Mosse-Platz.

Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

53 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Schonende Verfahren für Ihre Rückengesundheit werden am 19. März vorgestellt. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Informationen für Patienten
Minimal-Invasive Wirbelsäulenchirurgie

Leiden Sie unter anhaltenden Rückenschmerzen oder Wirbelsäulenbeschwerden? Moderne minimal-invasive Operationsverfahren ermöglichen eine schonendere Behandlung mit schnelleren Genesungszeiten. Erfahren Sie mehr über innovative Therapiemöglichkeiten bei unserem Infoabend mit Dr. (Univ. Kermanshah) Kamran Yawari, Teamchefarzt des Caritas Wirbelsäulenzentrums. In seinem Vortrag erläutert er die Vorteile minimal-invasiver Wirbelsäulenchirurgie und zeigt auf, wann und für wen diese Methoden sinnvoll...

  • Reinickendorf
  • 18.02.25
  • 89× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es gibt und wie moderne Behandlungsmöglichkeiten helfen können.  | Foto: pixel-shot.com, Leonid Yastremskiy

Proktologie: Ende gut, alles gut!

Unser Darm ist mit seinen 5 bis 7 Metern Länge ein wahres Wunderwerk unseres Körpers. Doch wenn es am Ende des Darms zu Erkrankungen kommt, kann das die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen – auch wenn man es nicht sieht. Aus Scham werden diese Probleme oft verschwiegen, dabei gibt es in den meisten Fällen gute Behandlungsmöglichkeiten. Wir laden Sie herzlich zu unserem Informationsabend ein! Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es...

  • Reinickendorf
  • 19.02.25
  • 42× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Patienten fragen
Steine in der Gallenblase – was nun?

Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem. Etwa jede fünfte Person in Europa ist betroffen, und fast die Hälfte entwickelt im Laufe des Lebens Beschwerden. Diese äußern sich meist in Form von wiederkehrenden Schmerzen, insbesondere im rechten Oberbauch. In einigen Fällen können Gallensteine zu ernsthaften Komplikationen wie einer Entzündung der Gallenblase führen. Die bevorzugte Therapie bei Beschwerden ist die operative Entfernung der Gallenblase – in der Regel...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 453× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 1.053× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.