Eine Stadt räumt auf
Der World Cleanup Day 2019 steht vor der Tür
Die Gesellschaft „wirBERLIN“ hat zur Teilnahme am World Cleanup Day 2019 am Freitag und Sonnabend, 20. und 21. September, aufgerufen. Zahlreiche Initiativen, Schulen und Privatpersonen haben sich angemeldet, auch in Charlottenburg-Wilmersdorf.
Dutzende Freiwillige haben beim Event "Stand up! Paddeln für saubere Gewässer" vorgemacht, wie viel Müll an nur einem Nachmittag aus dem Wasser und von den Ufern der Spree gesammelt werden kann. Über ein Kubikmeter kam bei der Säuberungsaktion am 25. August zusammen. Und was nicht alles geborgen wurde: Einkaufswagen, ein Fahrrad, Verpackungsmaterial jeglicher Art, Flaschen, haufenweise Zigarettenkippen, Grillreste, To-Go Becher, Dosen, Camping-Gaskocher, Alufolien und natürlich jede Menge Plastiktüten. Der Müllberg in der Stadt wachse täglich, die bisher eher zaghaften Vorstöße des Einzelhandels, Diskussionen um neues Produktdesign, das zögerliche Agieren der Politik und wachsendes Bewusstsein beim Konsumenten würden bei Weitem nicht ausreichen um etwas zu ändern, findet Beate Ernst, Vorsitzende von „wirBERLIN“. „Wir wollen zeigen, dass die Stadtgesellschaft gemeinsam agieren kann“, sagt sie.
Weltweit würden viele Engagierte um Aufmerksamkeit für das Thema ringen. Das sei auch das erklärte Ziel des World Cleanup Day 2019 – auch hier in Berlin. Die Resonanz auf den Aufruf sei bislang großartig, die Liste der Anmeldungen lang. Unterstützt wird der Aktionstag von der BSR, die kostenlos Mülltüten, Greifer, Besen und Handschuhe zur Verfügung stellt.
In Charlottenburg-Wilmersdorf haben sich viele Schulen eingeklinkt, die am Cleanup-Day die Umgebung ihrer Bildungseinrichtung auf Vordermann bringen wollen. Die 8a der Katholischen Schule Liebfrauen etwa, die O4 der Arno-Fuchs-Schule, die Grundschulklasse „Waldkäuze“ in der Evangelischen Grundschule in Wilmersdorf und die Friedensburg-Oberschule. Die Schüler der Helmuth-James-von-Moltke-Grundschule sammeln nicht nur Müll auf, sondern verteilen auch Handzettel mit den „Zehn Geboten im Umgang mit unserem Planeten“ an Passanten. Auch Privatpersonen und Firmen haben sich in die Aktionsliste eingetragen. Eine Familie hat sich für den Tag in „Team Clean“ umbenannt und lädt dazu ein, mit ihr gemeinsam am 21. September den Wald am U-Bahnhof Olympiastadion von Unrat zu befreien. Treffpunkt ist um 13.30 Uhr auf dem Vorplatz des U-Bahnhofs. Eine Aktionsgruppe des Johannischen Sozialwerks räumt unter der Überschrift „In zwei Schritten zur gesunden Erde“ in der Bismarckallee in Grunewald auf, im Lietzenseepark gehen die „Kiezrabauken“ mit ihren Erziehern auf Mülljagd. Die Stadtinitiative „Miteinander im Kiez“ bittet am 21. September von 11 bis 13 Uhr alle Anwohner, beim Herbstputz des Leon-Jessel-Platzes mitzuhelfen. Die Bildungseinrichtung SAI-Lab an der Hardenbergstraße sammelt am Freitagmorgen, 20. September, Einwegbecher und Relikte von Baustellen unter Zuhilfenahme von Lastenrädern ein, „Wir lieben unsere Stadt“, sagt das Internetunternehmen „Strato“ und lässt seine Mitarbeiter das Spree-Ufer säubern. Die „Aktionsgruppe Kehrickestraße“, eine Familie, startet ihre Aufräumaktion am Sonnabend um 10 Uhr vor dem „Sultan Shop“, Unterstützer sind willkommen, genauso wie bei den Wirtschaftsjunioren die sich am gleichen Tag um 10 Uhr am Wasserturm im Volkspark Jungfernheide treffen, um die Grünanlage zu reinigen. In dem Park ist von 14.30 bis 17 Uhr auch die Aktionsgruppe „Cleanup Jungfernheide“ am Werk. Der „World Cleanup Day“ wird auch auf dem Steinplatz von 14 bis 19 Uhr begangen, dort sammelt die „Grüne Liga“ an ihrem Infostand gebrauchte Handys und Smartphones ein, die von ihrem Partner „Mobile Box“ möglichst der Wiederverwendung zugeführt und ansonsten fachgerecht recycelt werden. Wer mitmacht, nimmt an einer Verlosung teil, übrigens auch, wer Altgeräte bis zum 21. September mit der Post an die „Grüne Liga“, Greifswalder Straße 4, 10405 Berlin schickt. Alle Aktionen finden sich auf www.wir-berlin.org/aktionstag. Dort kann man sich auch anmelden.
Autor:Matthias Vogel aus Charlottenburg |
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