Eine Wiese zur Selbstversorgung
Grüne wünschen sich essbaren Gemeinschaftsgarten auf der Wellenwiese

Die schmucklose Grünfläche am Hochmeisterplatz könnte zu einem essbaren Garten werden.  | Foto: K. Rabe
4Bilder
  • Die schmucklose Grünfläche am Hochmeisterplatz könnte zu einem essbaren Garten werden.
  • Foto: K. Rabe
  • hochgeladen von Karla Rabe

Die Grünfläche am Hochmeisterplatz, wegen ihrer wellenartigen Struktur auch Wellenwiese genannt, ist ein unbeachtetes und schmuckloses Areal. Ein neues Konzept könnte eine Chance sein, die vernachlässigte Fläche zu beleben und für die Bürger nutzbar zu machen.

Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen in der Bezirksverordnetenversammlung haben eine Idee: Sie können sich einen essbaren Gemeinschaftsgarten am Standort Wellenwiese vorstellen und formulierten das in einem Antrag. Darin wird das Bezirksamt ersucht zu prüfen, ob die Fläche rund um die Wellenwiese für eine gärtnerisch langfristige Nutzung für die Bürger freigegeben werden kann.

Dabei soll der essbare Gemeinschaftsgarten nicht nur ein Ort der Selbstversorgung mit Obst und Gemüse sein. Vielmehr könnte auch ein Ort der sozialen Begegnungen entstehen. Nach dem Vorbild vieler urbaner Gärten, die es in ganz Berlin und in großer Vielfalt auch bereits in Charlottenburg-Wilmersdorf gibt, sollte der Gemeinschaftsgarten offen für alle sein. Dadurch entstehe Freiraum für biologische und soziale Vielfalt, heißt es in dem Grünen-Antrag.

Beispiele dafür, wie rund um die Wellenwiese ein essbarer Gemeinschaftsgarten entstehen kann, gibt es genug. Der Gedanke des urbanen Gärtnerns hat im Bezirk schon viele Anhänger gefunden. Erste Projekte zur Nutzung des urbanen Raums zum Anbau von Lebensmitteln sind an verschiedenen Orten entstanden. Unter anderem wurde der Nikolsburger Platz zu einem „Platz zum Essen“. Seit 2013 engagieren sich Anwohner mit Ambitionen zum Gärtner für eine blühende und nachhaltig gestaltete Grünfläche. Neben Stauden und Blumen wachsen dort auch Himbeersträucher, Kräuter und Gemüse.

Oase mit Tiergehege und Obstbäumen

Das wohl älteste Beispiel im Bezirk ist der Ziegenhof im Danckelmannkiez. Vor über 30 Jahren begannen die Anwohner nach dem Abriss der Hinterhäuser die so entstandenen neuen Freiflächen zu gestalten und für alle zu öffnen. Mitten in der Stadt entstand eine Oase mit Tiergehege, Obstbäumen, Kräuter- und Gemüsebeeten. An regelmäßige Aktionstagen treffen sich die Anwohner zum gemeinsamen Gärtnern in den Beeten.

Gegärtnert und geerntet wird auch im Österreichpark auf der Mierendorffinsel. In dem 2013 nach Umgestaltung neu eröffneten Park befindet sich neben einem alpinen Steingarten und Steirischen Zieräpfeln auch ein Beet mit verschiedenen Kräutern, Tomaten und Paprikas. Auf der Mierendorffinsel gibt es noch weitere Projekte. Eine AG Essbare Insel sorgt dafür, dass brachliegende Flächen im Kiez mit Kräutern und Sträuchern bepflanzt werden.

Seit 2017 wird auch am Lietzensee im SeeGarten geackert und geerntet. Auf einem Grundstück an der Kuno-Fischer-Straße ist ein beeindruckender Gemüsegarten entstanden. Der Verein Parkhaus Lietzensee hat dort den Hut auf und seit 2018 einen Pflegevertrag für die ehemalige Wiese, die dem Verein vom Bezirk zur Nutzung übergeben wurde. Inzwischen gärtnern dort mehr als 50 Charlottenburger Stadtkinder.

Insgesamt gibt es in Charlottenburg-Wilmersdorf elf Orte, an denen urban gegärtnert wird. Ob es am Hochmeisterplatz bald Nummer zwölf geben wird, hängt davon ab, die Bezirksverordnetenversammlung dem Grünen-Antrag zustimmt.

Autor:

Karla Rabe aus Steglitz

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

32 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Das Team von Optik an der Zeile freut sich auf Ihren Besuch. | Foto: privat

Optik an der Zeile
16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024

40 Jahre Augenoptik-Tradition im Märkischen Viertel, das feiern wir immer noch in diesem Jahr 2024. Feiern Sie mit uns und profitieren Sie von unseren Jubiläumsangeboten. Kommen Sie zu uns und staunen Sie über die Vielfalt der Angebote. Anlässlich unserer 16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024 bieten wir Ihnen die gesamte Kollektion namhafter Designer. Sie können aus einer riesigen Auswahl Ihre Brille finden. Mit vielen schönen Brillengestellen und den Brillengläsern von Essilor und...

  • Märkisches Viertel
  • 13.11.24
  • 579× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 864× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wie Sie Rückenschmerzen durch fortschrittliche Behandlungskonzepte in den Griff bekommen, erfahren Sie am 3. Dezember. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Ihre Optionen bei Beschwerden
Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule

Um "Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule – Ihre Optionen bei Beschwerden" geht es beim Patienteninformationsabend am Dienstag, 3. Dezember. Rückenschmerzen, Ischias-Beschwerden und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Lendenwirbelsäule gehören zu den häufigsten orthopädischen Problemen. An diesem Infoabend erhalten Sie Einblicke in aktuelle Therapiemöglichkeiten und fortschrittliche Behandlungskonzepte. Unser Wirbelsäulenspezialist Tim Rumler-von Rüden erklärt, wie moderne Technologien...

  • Reinickendorf
  • 07.11.24
  • 839× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 1.218× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.