Natur schützen, Bürger informieren
Stadtnatur-Ranger sind in Charlottenburg-Wilmersdorf unterwegs
Das Pilotprojekt „Stadtnatur-Ranger“ ist als bundesweites Projekt im Mai 2020 gestartet. Inzwischen sind die Ranger im ganzen Berliner Stadtraum unterwegs und kümmern sich um Schutzgebiete, Parks und Grünflächen. In Charlottenburg-Wilmersdorf werden die Ranger unter anderem im Grunewald, an der Lieper Bucht sowie im Ruhwaldpark anzutreffen sein.
Gendergerecht sollte eigentlich von Rangerinnen die Rede sein, denn im Bezirk sind zwei Frauen unterwegs: Astrid Kinateder und Ina Müller. Mit den beiden Frauen ist das Team der Stadtnatur-Ranger mit insgesamt 22 Mitstreitern nun komplett und alle Berliner Bezirke sind abgedeckt. Sie sorgen dafür, die Berliner stärker mit der Natur in ihrem Kiez zu verbinden und leisten naturschutzfachliche Arbeit. Dazu gehört zum Beispiel das Beobachten des Reviers, die wissenschaftliche Kontrolle und Datenerhebung sowie die Information der Bürger und die Umweltbildungsarbeit. Auch praktische Arten- und Biotopschutzmaßnahmen wie das Anlegen von Blühwiesen oder die Errichtung von Insektenhotels gehören zu den Aufgaben. Außerdem werden die Teams künftig Ranger-Touren anbieten.
Ein Fokus liegt auf Charlottenburg-Nord
In Charlottenburg-Wilmersdorf sind die Rangerinnen unter anderem im Grunewald, an der Lieper Bucht und im Ruhwaldpark unterwegs. Ein besonderer Fokus liegt zudem auf Charlottenburg-Nord. Hier findet momentan die nachhaltige Erneuerung des Ortsteils zu einem lebendigen Quartier statt. In der Praxis sieht die Arbeit der beiden Frauen so aus: Sie sind unter der Woche jeden Tag in ihrem Schutzrevier unterwegs, informieren die Bürger über die besonderen Tiere und Pflanzen in ihrem Kiez, sind Ansprechpartner für Naturschutzfragen und kümmern sich beispielsweise um Renaturierungen.
Fließwiesen und Wald
Für Astrid Kinateder und Ina Müller ist das der ideale Job. Sie lieben es, zu jeder Jahreszeit in der Natur unterwegs zu sein. Über ihren Einsatzort in Charlottenburg-Wilmersdorf sagt Ina Müller: „Der Bezirk bietet eine interessante Mischung aus sehr städtischen, versiegelten Bereichen und pflanzenreichen, naturnahen Gebieten wie die Fließwiesen in Ruhleben oder den Grunewald. Und in beiden Gegensätzen ist so viel Stadtnatur zu entdecken.“ Für die beiden Rangerinnen hält so gut wie jeder Ort spannende Geschichten, Tiere, Pflanzen, Menschen und Entdeckungen bereit. Besonders faszinierend finden sie Gebiete, in denen man feuchte und moorige Gebiete findet.
Umweltstadtrat Oliver Schruoffenger (Bündnis 90/Grüne) freut sich, dass nun auch in Charlottenburg-Wilmersdorf Stadtnatur-Ranger im Einsatz sind: „Ihre Arbeit soll uns helfen, mehr über unsere Schutzgebiete, Parks- und Grünanlagen zu erfahren“, sagt er und hofft, dass möglichst viele Bürger für Maßnahmen im Rahmen von Umweltbildungsprojekten sensibilisiert werden.
Projekt zunächst befristet
Das bundesweit einmalige Projekt ist im Mai 2020 gestartet. Es wird von der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz finanziert. Träger ist die Stiftung Naturschutz Berlin. Es soll zunächst zwei Jahre laufen. Nach einer Auswertung soll entschieden werden, ob und wie der Einsatz der Stadtnatur-Ranger nach 2021 weitergeführt wird.
Autor:Karla Rabe aus Steglitz |
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