Weihnachtsmarkt am Breitscheidplatz
Organisatoren bringen Sicherheit und Weihnachtsfeeling unter einen Hut

Elefantenrunde in der Hirschstube: Pfarrer Martin Germer, Lichtkünstler Andreas Boehlke, Polizeioberrat Sascha Eisengräber, Stadtrat Arne Herz (CDU), Schaustellerverband-Chef Michael Roden und Uwe Timm von der AG City erklärten, worauf es bei der Organisation des Weihnachtsmarktes am Breitscheidplatz ankam.  | Foto: Matthias Vogel
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  • Elefantenrunde in der Hirschstube: Pfarrer Martin Germer, Lichtkünstler Andreas Boehlke, Polizeioberrat Sascha Eisengräber, Stadtrat Arne Herz (CDU), Schaustellerverband-Chef Michael Roden und Uwe Timm von der AG City erklärten, worauf es bei der Organisation des Weihnachtsmarktes am Breitscheidplatz ankam.
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Der große Weihnachtsmarkt am Breitscheidplatz wird am kommenden Montag, 26. November, eröffnet. Die 35. Auflage der beliebten Flaniermeile startet um 10 Uhr mit einer Andacht in der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche.

Es ist ein Spagat, den die AG City, der Schaustellerverband, Bezirk, Polizei und Kirche bei der Organisation hinlegen mussten. Auf der einen Seite waren die Sicherheitsanforderungen für den Schauplatz des schrecklichen Attentats vor zwei Jahren hoch, auf der anderen Seite sollte unter den Vorkehrungen unter keinen Umständen das Weihnachtsgefühl der Besucher leiden. Dazu gilt es in diesem Jahr, das Gedenken an die Opfer der Amokfahrt zu pflegen, aber auch zur Normalität zurückzufinden.

Kompromiss gelungen

Alle Kooperationspartner kamen am 22. November in der Hirschstube auf dem bereits fast fertig aufgebauten Markt zur Pressekonferenz zusammen und waren sich einig: Die Kompromisse sind gelungen. Nur über kniehohe Rampen mit dicken, rot-weißen Pollern gelangen die Berliner in diesem Jahr auf den Weihnachtsmarkt. Die Fahrspuren, die direkt an den Platz grenzen, Ku’damm und Tauentzienstraße auf der einen, Budapester Straße auf der anderen Seite, sind für den Verkehr gesperrt und mit langen Käfigen, voll mit großen Steinsäcken, sowie einer massiven Betonleitplanke von der nächsten Spur abgetrennt. Über ein Pilotprojekt, erarbeitet von Experten, soll bestmöglicher Überfahrschutz geboten werden. Schön ist natürlich etwas anderes, aber Stadtrat, Arne Herz (CDU), Leiter des Amtes für Ordnungsangelegenheiten, gab sich zuversichtlich, dass die Besucher die „schönste Jahreszeit“ auch genießen können. „Der Berliner kann gut improvisieren und er kann sich gut arrangieren. Der Besucher wird realisieren, was außen los ist, aber wenn er mal auf dem Platz ist wird er sich wohlfühlen.“ Komplett mache das Sicherheitskonzept die Präsenz der Berliner Polizei, wie Polizeioberrat Sascha Eisengräber versicherte.

Flaniermeile bis in die Kantstraße

Für die Wohlfühlatmosphäre werden die 200 Händler- und Gastrostände sorgen, welche die gewohnt gute Mischung aus kulinarischen Genüssen und unterschiedlichsten Artikeln präsentieren, wie Michael Roden, Vorsitzender des Schaustellerverbandes, sagte. Neu sei – ebenfalls aus Sicherheitsgründen –, dass die Schausteller ihre Buden mit Strom anstatt mit Gas beheizen müssen. Neu sei auch, dass in diesem Jahr keine Stände am Tauentzien stehen, dafür aber die Flaniermeile bis in die Kantstraße hineinreicht. „Erstmals in diesem Jahr sind auch zwei Schnapsbrennereien vertreten, die eigens für den Markt einen Whiskey gebraut haben“, so Roden. Die Beleuchtung wird generell noch ein Stück pompöser, der beliebte Sternenhimmel ist um 30 Meter länger geworden. Lichtkünstler Andreas Boehlke versprach einen prächtig geschmückten und illuminierten Weihnachtsbaum und viele „wunderbare Fotomotive für Selfies“.

Gedenken an die Terroropfer

Eine Besonderheit verkündete Uwe Timm, Vorstandsmitglied der AG City: Der kürzlich eingeführte Service der „Citybringer“ bietet an den Freitagen und Sonnabenden während des Weihnachtsmarktes seine Dienstleistung kostenlos an. „Die Menschen können sich also die Einkaufstüten vollmachen und dann bequem abends zur gewünschten Uhrzeit mit dem Lastenfahrrad nach Hause bringen lassen.“ Dafür, dass das Gedenken an die Terroropfer stattfinden kann, sei gesorgt, erklärte Martin Germer, Pfarrer der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche. „Auch sind Seelsorger am Jahrestag 19. Dezember anwesend“, sagte er. „Aber es soll eine individuelle Freiheit im Umgang mit der Erinnerung herrschen.“

Bis zum 6. Januar wird der Weihnachtsmarkt dauern. Eröffnet wird er am Montag, 26. November, nicht nur mit der morgendlichen Andacht, sondern auch mit einem Rundgang mit dem Regierenden Bürgermeister Michael Müller (SPD) um 17 Uhr. Zu Silvester werden wieder vier große Feuerwerke vom Dach des Europa-Centers in den Nachthimmel gejagt, um 18, 20, 22 und 24 Uhr.

Geöffnet hat der Weihnachtsmarkt am Breitscheidplatz täglich von 11 bis 21 Uhr, freitags sonnabends von 11 bis 22 Uhr, am 24. Dezember von 11 bis 14 Uhr, 25. und 26. Dezember von 13 bis 21 Uhr, am 31. Dezember von 11 bis 1 Uhr, am 1. Januar von 13 bis 21 Uhr. Eintritt frei.

Autor:

Matthias Vogel aus Charlottenburg

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