"Cooler als Gangster zu werden"
Ausbildung von 90 ehrenamtlichen "Peer Helpern" beginnt

Die zweite Generation an „Peer Helpern“ geht demnächst an den Start. Das teilt Jugendstadtrat Falko Liecke (CDU) mit. Fast 400 000 Euro fließen in den nächsten drei Jahren in das erfolgreiche Projekt.

Unter einer „Peer Group“ versteht man eine Gruppe ähnlich alter Kinder oder Jugendlicher, die gemeinsame Interessen teilen. In Neukölln arbeiten seit einigen Jahren 13- bis 21-jährige Helfer ehrenamtlich, zum Beispiel in der Kinderwelt am Feld, in der Zwicke und in Einrichtungen des Nachbarschaftsheims Neukölln.

Die "Peer Helper" durchlaufen eine Ausbildung und leiten dann Kurse oder Arbeitsgruppen in den Bereichen Sport, Musik, Kreativität, Medien und Nachhilfe – je nachdem, wo ihre Stärken liegen. Jede Woche sind im Bezirk bis zu 90 von ihnen im Einsatz. Sie erreichen etwa 200 Kinder und Jugendliche.

Es profitieren beide Seiten: Die Jugendlichen sind in aller Regel angesehen und Vorbilder für die Gleichaltrigen oder Jüngeren. Sie selbst erfahren Anerkennung für ihre Arbeit – auch von den Erwachsenen. „Peer Helper zu sein, ist cooler als Gangster zu werden. Eine bessere Prävention von Jugendkriminalität gibt es nicht“, so Liecke.

Mit der zweiten Generation sollen 90 weitere jungen Ehrenamtliche geschult und an 14 Orten in Neukölln regelmäßig aktiv sein. Wer schon Erfahrung hat, kann sich zu einem Junior-Berufscoach fortbilden, sich als Jugendjurymitglied oder in Jugendverbänden engagieren. Das Geld für das Peer-Helper-Projekt kommt aus dem Fördertopf „Soziale Stadt“ des Bundes.

Autor:

Susanne Schilp aus Neukölln

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