Jugendwort 2019 – mögliche Kandidaten für die Abstimmung
Seit inzwischen 10 Jahren findet jährlich die Wahl zum Jugendwort des Jahres seitens des Langenscheidt-Verlages statt und sorgt damit für ein großes Medienecho.
Gleichermaßen haben sich die Stimmen gehäuft, die von der Konstellation nicht überzeugt sind und meinen, dass die zur Wahl stehenden Vorschläge kein Spiegelbild der eigentlichen Jugendsprache seien.
Ausschlaggebend dafür ist, dass sämtliche Altersgruppen an der Abstimmung teilnehmen dürfen und es so auch Begriffe in die engere Auswahl schaffen, von denen die meisten Jugendlichen noch nie gehört haben.
Häufig sorgt auch erst eine Nominierung oder gar Erstplatzierung dafür, dass diese Begriffe Aufmerksamkeit erhalten und in den Sprachgebrauch gelangen.
Das Jugendsprache- und Netzjargon-Lexikon Onlinesprache.de hat sich dies zum Anlass genommen, die Jugendsprache unter die Lupe zu nehmen und mögliche Kandidaten für das Jugendwort 2019 zusammenzustellen:
• Bruder muss los – Die scherzhafte Andeutung, sich möglichst schnell einer unangenehmen Situation entziehen zu wollen
• Cringe – Man schämt sich für etwas, was man selbst oder eine andere Person getan hat
• Digger – Ableitung von „Dicker“ als Bezeichnung für einen Kumpel
• Ehre/Ehrenmann (wurde bereits 2018 in die Top 10 gewählt) – Hiermit ist eine verlässliche Person gemeint, die ihr Wort hält und für etwas einsteht
• Gönnen – Die Bedeutung ist selbsterklärend. Es geht darum, sich oder anderen Personen etwas zu genehmigen, ohne dass Neid aufkommt
• Hustler – Eine Person, die hart für ihren Erfolg arbeitet
• Kappa – Bezeichnet ironische, sarkastische oder doppeldeutige Aussagen und steht meist am Ende oder folgt als Reaktion auf das Gesagte
• LUL – Eine Abwandlung von „LOL“ als Akronym für „Laughing Out Loud“
• Pommes – Ein von dem Youtube-Channel „Gewitter im Kopf“ stammender Ausruf durch den an Tourette erkrankten Jan Zimmermann, der dieses Wort häufig im Zuge seiner Ticks ruft
• Safe – Unterstreicht das Gesagte und besagt, dass etwas garantiert ist
• Snacken – Etwas genusshaft essen. „Snackosaurus“ in der Bedeutung für einen verfressenen Menschen stehend landete bereits 2018 in den Top 10
• Triggern – Bedeutet eine Person aufzuregen oder aufzuwühlen. „Getriggert“ steht für verärgert sein
• Whack – Eine Bezeichnung für etwas Schlechtes oder Lächerliches
In Kürze stehen wieder 30 Begriffe zur Auswahl, die bis Mitte November gewählt werden können.
Eine Jury aus Jugendlichen, Medienvertretern und Sprachwissenschaftlern sorgt letztendlich wieder für die finale Rangordnung der Top 10-Begriffe.
Autor:Sabine Goldschmidt aus Bezirk Neukölln |
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