Viele Kinder haben Förderbedarf
Rund 3000 Neuköllner Mädchen und Jungen werden eingeschult

Sind Kinder fit für die Schule? Um das festzustellen, gibt es Einschulungsuntersuchungen. In den vergangenen zwei Jahren konnten jedoch wegen coronabedingter Engpässe nicht alle Mädchen und Jungen untersucht werden. Dieses Mal hat es aber wieder geklappt.

Genau 3393 schulärztliche Untersuchungen habe es bis Juli gegeben, teilt Gesundheitsstadträtin Mirjam Blumenthal (SPD) mit. Jede dauere rund 45 Minuten. „Es geht darum, die sprachliche, motorische und geistige Entwicklung des Kindes zu beurteilen, um frühzeitig Elternhaus und Schule Förderungshinweise zu geben oder auch eine Rückstellung zu empfehlen“, sagt Birte Krutz, die Leiterin des bezirklichen Kinder- und Jugendgesundheitsdienstes.

Für gut elf Prozent der Mädchen und Jungen hatten die Eltern erfolgreich eine Rückstellung beantragt, sie sollen noch ein Jahr warten, bevor der Schulalltag für sie beginnt. Knapp der Hälfte aller Kinder wurde ein Förderbedarf attestiert. Sie haben Defizite, vor allem bei der Sprache, der visuellen Wahrnehmung oder der Visuomotorik, der Auge-Hand-Koordination. Das klingt nach viel, aber vor Corona, im Jahre 2018, lag der Prozentsatz sogar noch ein wenig höher.

Zeigen sich Auffälligkeiten bei den zukünftigen Erstklässlern, ist es häufig mit der Untersuchung und Empfehlungen allein nicht getan. Dann telefonieren die Mitarbeiter des Gesundheitsdienstes mit der Kita, vermitteln an Schulpsychologen oder Pädagogik-Experten, kümmern sich um Hilfe zur Erziehung oder Therapien. Nicht selten werden bei den Untersuchungen auch Sprachmittler hinzugezogen, weil es viele Familien mit geringen Deutschkenntnissen im Bezirk gibt.

Autor:

Susanne Schilp aus Neukölln

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