Es geht auch einfach
Schulbescheide in einfacher Sprache verschickt

Neukölln ist Vorreiter: Der Bezirk hat in den vergangenen Wochen zum ersten Mal Schulbescheide in einfacher Sprache verschickt. So sollen sie auch Menschen verstehen, die nicht gut lesen und schreiben können oder schlecht Deutsch sprechen.

In den Schreiben wird den Eltern erklärt, welche Oberschule ihre Kinder im neuen Schuljahr besuchen sollen. Verstehen sie nicht alles richtig, kann es sein, dass sie wichtige Fristen oder notwendige Schritte verpassen. Die Initiative für die Briefe in einfacher Sprache kam von der Neuköllner Schülerhilfe Maja, dem Bildungsverbund Schillerkiez und dem Alphabündnis. Sie alle haben seit Jahren Erfahrungen damit, Eltern beim Schulwechsel ihrer Kinder zu beraten. Und sie alle wissen, dass etliche von ihnen mit den üblichen Amtsschreiben überfordert sind.

Deshalb hat Bildungsstadträtin Karin Korte (SPD) eine Arbeitsgruppe gebildet. Die hat die Schulbescheide einfacher formuliert. So sollen Missverständnisse vermieden werden, die zu erheblichen Nachteilen für die Kinder und Jugendlichen führen können. Nicht zuletzt soll die einfache Sprache auch das Vertrauen der Menschen, die nicht gut lesen können, in die öffentlichen Institutionen stärken. In Berlin gibt es circa 320 000 Menschen zwischen 18 bis 64 Jahren, die Schwierigkeiten mit Lesen und Schreiben haben. Dies entspricht etwa 14 Prozent der erwachsenen Bevölkerung.

Autor:

Susanne Schilp aus Neukölln

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