Es sprudelt und plätschert wieder
Berliner Wasserbetriebe und Bezirksamt eröffnen die Brunnensaison im Schulenburg-Park
Wasser marsch! Seit dem 27. März sprudelt der Märchenbrunnen im Schulenburgpark an der südlichen Sonnenallee. Damit hat die diesjährige Berliner Saison offiziell begonnen. Bis Ende Mai sollen im Bezirk nach und nach weitere neun Zierbrunnen angestellt werden.
Auf den Startknopf drückten Bürgermeister Martin Hikel (SPD), Umweltstadtrat Jochen Biedermann (Bündnis 90/Die Grünen) und Christoph Donner, Vorstandschef der Berliner Wasserbetriebe (BWB). Zwar schien die Sonne, doch die Temperatur lag bei fünf Grad und lud keinesfalls zum Plantschen ein. „Aber wann Frühling ist, bestimmen schließlich wir“, scherzte BWB-Sprecherin Astrid Hakenesch-Rump.
Der Märchenbrunnen steht in einem der schönsten und gepflegtesten Grünanlagen Neuköllns. Das Bauwerk blickt auf eine bewegte Geschichte zurück. Aufgestellt wurde es in den 1930er-Jahren, damals war er aber wesentlich pompöser. Unter anderem zierten ihn viele Bronzefiguren, die im Zweiten Weltkrieg eingeschmolzen wurden. Sein heutiges Aussehen bekam der Jugendstil-Brunnen erst 1970. Die Bildhauerin Katharina Szelinski-Singer schuf aus Kalkstein unter anderem zwei Szenen aus den Märchen „Aschenputtel“ und „Brüderchen und Schwesterchen“ (mehr zur Geschichte unter berliner-woche.de/167849).
Wasserbetriebe übernehmen Regie
Dass im Schulenburgpark die Saison eingeläutet wurde, liegt aber nicht nur an der Schönheit des Brunnens, sondern auch an seiner Lage in Neukölln. Denn die Wasserbetriebe haben im Bezirk Anfang dieses Jahres die Verantwortung für die Brunnen übernommen, so wie bereits in acht anderen Stadtteilen Berlins. Die restlichen folgen – nach Auslaufen von Verträgen mit Werbefirmen – in den kommenden Jahren.
Mit dem Zustand des Märchenbrunnens waren die Fachleute übrigens sehr zufrieden. „Sie mussten nur kärchern und Laub entfernen, dann hat alles tadellos funktioniert“, so Hakenesch-Rump. Ob es bei den anderen Wasserspielen genauso glattgeht, wird sich in den kommenden Wochen herausstellen. In Betrieb gehen sollen die Kaskaden im Körnerpark, die große Fontäne an der Lipschitzallee, der Eulenbrunnen auf dem Marktplatz Britz-Süd sowie die Brunnen am Rathaus und auf dem Reuterplatz. Zudem will der Brunnen am Rosenspalier in der Hasenheide Auge und Ohr erfreuen. Und im Schlosspark Britz wird nicht nur die Fontäne auf der großen Rasenfläche angestellt, auch an der achteckigen Vogeltränke und beim Milchmädchen soll es plätschern.
An den rund 20 Neuköllner Trinkbrunnen, an denen sich Menschen mit Leitungswasser versorgen können, ist der Winterschlaf ebenso beendet. Die ersten laufen bereits, die letzten folgen bis Ende April.
Autor:Susanne Schilp aus Neukölln |
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