Über die Zukunft der Volksfeste
Maientage fallen voraussichtlich wieder aus – für die Baumblüte gibt’s grünes Licht

Vor knapp zwei Jahren fanden die Maientage zum letzten Mal statt. | Foto:  Schilp
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Die Neuköllner Maientage haben 2022 zum letzten Mal im Volkspark Hasenheide stattgefunden. Ein Ausweichort ist noch nicht gefunden. Deshalb wird der dreiwöchige Rummel, der seine Premiere im Jahre 1965 feierte, höchstwahrscheinlich wieder ausfallen. Unklar bleibt, ob damit das endgültige Ende besiegelt ist.

Hintergrund ist der laufende Umbau der Hasenheide. „Es ist wichtig, den Park für künftige Generationen zu bewahren und auf die wachsenden Folgen des Klimawandels vorzubereiten“, so Umweltstadtrat Jochen Biedermann (Bündnis 90/Die Grünen). Für ein Volksfest kämen die Grünflächen nicht mehr infrage und eine brauchbare Ersatzfläche gebe es in Neukölln nicht.

Bereits vor anderthalb Jahren haben sich die Bezirksverordneten einstimmig dafür ausgesprochen, die Maientage auf das betonierte Vorfeld des Flughafens Tempelhof zu verlegen. Daraufhin folgten Gespräche mit dem Senat, mit dem Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg und der Tempelhof Projekt GmbH. Tatsächlich konnten mögliche Termine für Berlins größtes Parkfest gefunden werden, nämlich Juni oder Oktober 2023. „Beide Zeiträume ließen sich für den Schausteller bedauerlicherweise nicht realisieren beziehungsweise hätten dann in Konkurrenz zu anderen Volksfesten in Berlin gestanden“, so Biedermann. Einen von den Schaustellern gewünschten Termin im Dezember lehnte die Tempelhof Projekt GmbH ab. Veranstalter Thilo-Harry Wollenschlaeger habe jedoch angekündigt, sich weiter für den Standort am Flughafen starkzumachen. Das begrüße er ausdrücklich, sagt Biedermann. Für das Bezirksamt gebe es aber keine weiteren Einflussmöglichkeiten.

Eine gute Nachricht kann er hingegen für die Britzer Baumblüte an der Fulhamer Allee verkünden. Sie soll vom 22. März bis 14. April stattfinden. Im vergangenen Jahr hatten sich Schwierigkeiten rund um das Fest aufgetan, das ebenfalls von Wollenschlaeger organisiert wird. Es ging unter anderem um den Schutz von Grünflächen und Bäumen sowie die Sperrung des dortigen Radwegs. Außerdem ist zu berücksichtigen, dass die Baustellenzufahrt zur Albert-Einstein-Schule während der Baumblüte nicht genutzt werden kann. Dort errichtet die Senatsbildungsverwaltung modulare Ergänzungsbauten. Das Bezirksamt befinde sich in Abstimmung mit allen Akteuren, so Biedermann. Er rechne nicht mit Genehmigungshürden.

Autor:

Susanne Schilp aus Neukölln

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