"Es war einfach sensationell"
Daniela Rohleder sammelt beim Halbmarathon Spenden für Sea-Watch

Daniela Rohleder mit ihrer Traningspartnerin Tara, die immer für Bewegung zu haben ist. | Foto:  Schilp
  • Daniela Rohleder mit ihrer Traningspartnerin Tara, die immer für Bewegung zu haben ist.
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Es ist eine Erfolgsgeschichte: Ende 2020 entdeckte Daniela Rohleder das Laufen für sich, nur ein Dreivierteljahr später trat sie zu ihrem ersten Halbmarathon an. Am 3. April ist sie wieder auf der 21-Kilometer-Strecke dabei. Und wieder geht es der Neuköllnerin in erster Linie darum, möglichst viel Geld für Sea-Watch zu sammeln.

Sea-Watch hat schon Zehntausende von Menschen, die auf der Flucht waren, vor dem Ertrinken im Mittelmeer gerettet. Daniela Rohleder unterstützt die Organisation seit längerer Zeit und so hatte sie vergangenes Jahr die Idee, das rund 100-köpfige Sea-Watch-Team beim Halbmarathon zu verstärken. Sowohl sportlich als auch beim Geldsammeln im Internet. Als persönliche Zielmarke setzte sie sich 2021 Euro.

Das schaffte sie locker. Von den rund 60 000 Euro, die die gesamte Mannschaft zusammenbrachte, gehen weit über 5000 Euro auf Danielas Kappe. „Das ist auch einer hohen Einzelspende kurz vor dem Lauf zu verdanken. Ich weiß bis heute nicht, von wem die kam“, erzählt die 46-Jährige. Aber auch die vielen kleineren Beträge, die anspornenden E-Mails, die guten Wünsche von Freunden und Fremden haben sie enorm berührt.

Und wie war ihr erster Halbmarathon? Sie sei schon ein wenig aufgeregt gewesen, sagt sie. Vor allem, weil sie beim Training nie weiter als 18 Kilometer gelaufen war. Doch kaum fiel der Startschuss, habe sie die Euphorie gepackt. Die Musik, die Plakate, die Anfeuerungsrufe, die Freunde und Bekannten, die an der Strecke auf sie warteten – das alles haute sie um. „Ich konnte nicht widerstehen, einfach Leute beim Laufen zu umarmen“, erinnert sie sich. Auch wenn die Zeit ein wenig darunter litt. Sie kam nach zwei Stunden und zwei Minuten ins Ziel. „Unter zwei Stunden wäre schon cool gewesen, aber sei’s drum.“ Tatsächlich hatte sie bei 17 Kilometern ein Tief und Schmerzen im Hüftgelenk. Aber sie begann, die wenigen, noch vor ihr liegenden Kilometer runterzuzählen und sich auf einige „Kinderfreunde“ zu freuen, die sie am Ziel jubelnd empfingen. „Es war sensationell, angekommen zu sein“, erzählt sie. Anschließend wurde bei einem kühlen Bier gefeiert.

In diesem Jahr ist sie allerdings noch nervöser als im August 2021. Das hat mehrere Gründe. Nach einer Corona-Infektion musste sie langsam wieder mit dem Sport beginnen, momentan läuft sie nur um die zehn Kilometer am Stück. Dazu kommen die dunkle Jahreszeit und die Kälte. „Es kostet Kraft, morgens um 6 Uhr vor der Arbeit zu trainieren“, sagt sie. Unterstützung bietet Tara, die Hündin einer Freundin. Sie ist oft mit dabei, wenn Daniela auf dem Tempelhofer Feld unterwegs ist. Und weil ein Husky zu ihren Vorfahren zählt, ist die Hundedame eine schwer begeisterte Läuferin. „Dabei weicht sie aber nie von meiner Seite, das ist ideal“, so die Neuköllnerin.

Entsprechend der Jahreszahl hat Daniela Rohleder ihr Spendenziel um einen Euro auf nun 2022 Euro erhöht. Wer etwas Geld für Sea-Watch übrig hat, findet nähere Informationen unter sea-watch.org/mitmachen/halbmarathon-berlin-2022.

Autor:

Susanne Schilp aus Neukölln

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