Lesen gegen Rechtspopulismus
Buchhändler laden zu Gesprächen über Politik und Gesellschaft ein
Vor sieben Jahren haben sich Neuköllner Buchläden unter der Devise „Gegen Rechtspopulismus und Rassismus“ zusammengeschlossen. Vom 8. bis 17. November steht wieder eine Lesereihe auf dem Programm.
Die Veranstaltungen hätten viel positive Resonanz erfahren, so Heinz Ostermann vom Rudower Buchladen Leporello. Aber auch die Rechten reagierten. Sie zerstörten ein Schaufenster und steckten zwei Autos in Brand. Weil die Sympathien für rechtsextreme Strömungen steigen statt zu sinken, machen die Aktiven weiter. Die erste Veranstaltung am Mittwoch, 8. November, 20 Uhr dreht sich um das Buch „Antifeminismus in Bewegung“. Bei „Die gute Seite“, Richardplatz 16, ist Herausgeberin Juliane Lang zu Gast. Sie stellt das Werk vor und diskutiert über Frauenfeindlichkeit und Gegenstrategien.
Passend dazu zeigt „Il Kino“, Nansenstraße 22, am Sonntag, 11. November, um 12 Uhr den Essayfilm „Geschlechterkampf. Das Ende des Patriachats“ von Sobo Swobodnik. Erzählt wird von einer Schauspielerin, die wegen ihres Alters diskriminiert wird. Um 17 Uhr folgt der NSU-Film „6 Jahre, 7 Monate und 16 Tage“. An beide Vorstellungen schließen sich Gespräche an. Der Eintritt kostet elf, ermäßigt neun Euro.
Am Freitag, 10. November, 19 Uhr geht es im Leporello, Krokusstraße 91, um „Treffen mit Sara“. Lena Müller hat in einem besonders gestalteten Buch das Schicksal der Jüdin Sara Bialas aufgeschrieben. Der Abend wird musikalisch begleitet. Am selben Ort ist am Mittwoch, 15. November, um 19 Uhr der Journalist Peter Laudenbach zu Gast. In „Volkstheater. Der rechte Angriff auf die Kunstfreiheit“ hat er mehr als 100 rechte Übergriffe auf Kulturschaffende und -orte dokumentiert, darunter auch auf das Leporello. „AfD verbieten?“ ist der Titel der Diskussion, die am 16. November um 19.30 Uhr im Nachbarschaftshaus, Schierker Straße 53, stattfindet. Dabei sind Leander Badura von der Zeitung „der Freitag“, Jo Goll vom rbb und Franziska Nedelmann vom Republikanischen Anwältinnen- und Anwälteverein. Anmeldung über die Buchhandlungen oder https://bit.ly/3PXSapu. Den Abschluss macht am 17. November 19 Uhr die Biographische Bibliothek, Richardstraße 104. Wladek Flakin stellt „Arbeiter und Soldat. Martin Monath“ vor, die Geschichte eines Berliner Juden unter Wehrmachtsoldaten.
Infos unter facebook.com/neukoellner.buchlaeden.gegen.rassismus
Autor:Susanne Schilp aus Neukölln |
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